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From stem cell technology to functional restoration after spinal cord injury

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Stammzellentherapie für Rückenmarksverletzungen

Stammzellen werden als viel versprechende Mittler bei der Behandlung von Rückenmarksverletzungen angesehen. Europäische Wissenschaftler untersuchen ihre Fähigkeiten und planen therapeutische Strategien für die Zukunft.

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Für Rückenmarksverletzungen gibt es bisher keine speziellen Therapien. Trotz anfänglichem Optimismus aufgrund von Versuchen haben neuroprotektive Moleküle und schlecht definierte Stammzellen bisher nicht zu zufriedenstellenden kontrollierten Therapien geführt. Das von der EU finanzierte Projekt "From stem cell technology to functional restoration after spinal cord injury" (Rescue) untersuchte die Fähigkeit menschlicher Stammzellen bei der Behandlung von Rückenmarksverletzungen. Zu diesem Zweck wurden neurale und nicht neurale Stammzellen ausgewählt und in einem Rattenmodell mit Rückenmarksverletzung bewertet. Dabei konnten erfolgreich residente Stammzellen im Rückenmark vom Menschen und Nagetier charakterisiert werden. Durch diese Errungenschaft wurde ein neues langfristiges Ziel aufgestellt, bei dem es um die Untersuchung ihres Verbleibs in gesundem und beschädigtem Rückenmark von Nagetieren ging. Eines der Hauptziele von Rescue bestand darin, die Sicherheit der Transplantation adulter Stammzellen aus Biopsien beim Menschen zu bestimmen. In den Experimenten bildeten sich aus diesen Transplantationen Tumore; daher sind neue optimierte Strategien notwendig. Aus neuralen Vorläuferzellen entstandene Astrozyten beim Menschen wurden erfolgreich differenziert und zeigten viel versprechende Ergebnisse hinsichtlich des axonalen Wachstums auf Kollagenträgern. Außerdem lieferten aus dem Fettgewebe stammende stromale Stammzellen bessere Ergebnisse als die herkömmliche Knochenmarkpräparation. Die Wissenschaftler des Rescue-Teams untersuchten die Fähigkeiten dieser Zellen eingehend auf verschiedenen Trägern. Außerdem arbeiteten sie intensiv an der Regulation der zellulären Differenzierung, insbesondere hinsichtlich der Zellausrichtung und Zellsortierung. Transkriptionsfaktoren wurden mit Hilfe verschiedener viraler Vektoren gezielt auf die Zellen gerichtet. Die Vektoren mit den besten Bedingungen hinsichtlich Proliferationsfähigkeit und Phänotyp wurden für weiterführende Transplantationsstudien ausgewählt. Es wurde ein neuer viraler Vektor entwickelt, der für klinische Anwendungen geeignet sein könnte. Außerdem erzeugte das Rescue-Konsortium konditional immortalisierte neurale Stammzelllinien mit viel versprechenden Merkmalen. Die Ergebnisse von Rescue haben signifikante Auswirkungen auf dem Gebiet der stammzellbasierten Therapien bei der Behandlung von Verletzungen und insbesondere von Rückenmarksverletzungen. Es wurde deutlich nachgewiesen, dass Stammzellen im Rückenmark des Menschen eine potenzielle Quelle für therapeutische Zellen und Faktoren darstellen. In der Zukunft könnte sich die Forschung auf eine umfassende und tiefgründige Charakterisierung ihrer Phänotypen konzentrieren.

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