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European Rat Tools for Functional Genomics

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Funktionelle Genomanalysen an Ratten für klinische Studien an Menschen

Fortschritte bei der Sequenzierung des Rattengenoms haben dazu beigetragen, funktionelle Genomanalysen bei komplexen menschlichen Erkrankungen voranzubringen.

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Von den Fortschritten bei der Klonierung von Ratten und der Entwicklung hochdurchsatzfähiger Gensequenzierungsmethoden kann die medizinische Forschung wesentlich profitieren. Insbesondere Gene, die die Veranlagung für bestimmte Erkrankungen zum Teil polygenetischen Ursprungs vermitteln, könnten mittels funktioneller Genomik ausfindig gemacht werden. Damit eröffnen sich völlig neue Therapiemöglichkeiten. Mit modernsten genomischen Methoden untersuchte EURATOOLS (European rat tools for functional genomics) an Rattenmodellen Wege zur Verbesserung der klinischen Praxis für in Europa prävalente Krankheiten. Da inzwischen viele genomische Daten von Ratten vorliegen, können Gene und Signalwege für komplexe Erkrankungen in Rattenphänotypen schneller identifiziert werden. Mit Abschluss des Projekts steht nun ein völlig neuer Ansatz für die Datenanalyse zur Verfügung, da der Zugriff auf die Daten derart vereinfacht wurde. In Kombination mit bioinformatischen Analysen konnten viele neue cDNA-Sequenzen und SNPs enthüllt und mehrere neue Plattformen für das Hochdurchsatz-Screening entwickelt werden. Das europäische Institut für Bioinformatik entwickelte die Datenbank "ArrayExpress Atlas of Gene Expression", die Genexpressions-Experimente zu einer Vielzahl von Krankheiten enthält. Weitere Informationen zu bioinformatischen Methoden und Rattengenom wurden über Kurse, Schulungen und Arbeitstreffen vermittelt, die über den gesamten Projektverlauf stattfanden. Der Fokus lag dabei auf Erkrankungen, die europäische Gesundheitssysteme besonders stark belasten. Bei der Sequenzierung des gesamten Genoms von spontan hypertensiven Ratten entdeckte man ein inflammatorisches Netzwerk, das beim Menschen stark konserviert ist und die Entstehung von Typ-2-Diabetes fördert. An neuen Genen und Signalwegen für kardiovaskuläre und inflammatorische Erkrankungen wurden funktionelle und Proteininteraktionsanalysen durchgeführt. Die Erkenntnisse, die aus der Sequenzierung des Rattengenoms gewonnen wurden, lassen sich nun auf das menschliche Genom anwenden. Für künftige Forschungen wurden Verfahren zur Modifikation der Keimbahn optimiert. EURATOOLS erstellte eine Bank mit Proben (lebend und eingefroren) von Rattenstämmen, darunter mehr als 500 transgenen oder mutanten Embryonen. EURATOOLS hat damit neue Ressourcen geschaffen, um die komplexen genetischen Ursachen vieler chronischer Erkrankungen in Europa besser zu verstehen. Auf dieser Basis können neue Wirkstoffe zur Prävention und Behandlung von Krankheiten entwickelt werden, die besonders die modernen Industriestaaten betreffen.

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