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Development of New Drugs for the Treatment of Malaria

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Kombinierter Ansatz zur Entwicklung von Malariawirkstoffen

Mit einer neuen "virtuellen" Plattform zur Entwicklung pharmazeutischer Wirkstoffe in Europa schuf die Initiative ANTIMAL die Grundlage für klinische Tests verschiedener neuer Malariamedikamente.

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Malaria ist eine Infektionserkrankung, die durch Stechmücken auf den Menschen übertragen wird und deren Verursacher der Parasit Plasmodium falciparum ist. Obwohl bereits viele Malariamedikamente auf dem Markt sind, fördern monotherapeutische Ansätze die Resistenzbildung, was die Suche nach alternativen Therapien erfordert. Schwerpunkt des EU-finanzierten Projekts ANTIMAL (Development of new drugs for the treatment of malaria) war die Prüfung von Kandidatenmolekülen für die künftige Wirkstoffforschung. So kooperierten 28 führende Malariaforschungsgruppen in Europa mit industriellen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus malariaendemischen Gebieten. Für einen Portfolio an wirksamen Malariamedikamenten untersuchte das Netzwerk neue Substanzen auf Basis von Quinolinen und Peroxiden sowie Wirkstoffen, die den Fettstoffwechsel oder andere parasitäre Zielstrukturen angreifen. Ziel war die klinische Bewertung einer Reihe neuer Wirkstoffe als Grundlage für eine effektivere und preisgünstigere Malariatherapie in endemischen Ländern. Weiterhin soll durch Schulungsmaßnahmen für Nachwuchsforscher die Forschungskapazität in malariaendemischen Gebieten südlich der Sahara ausgebaut werden. U.a. demonstrierte eine Machbarkeitsstudie zu Quinolinen, dass die Moleküle die Vermehrung des Parasiten in Leber und Erythrozyten hemmen. Auf diese Weise soll in Südafrika und Simbabwe die Malariaforschung zum Wirkstoffwechsel und Pharmakokinetik (drug metabolism and pharmacokinetics, DMPK) durch computergestützte und In-vitro-Methoden gestärkt werden. Entwickelt wurden zudem Hunderte neuer Peroxid-Monotherapien und –hybriden, die besser gegen wirkstoffresistente und –sensitive Parasiten wirken als vorhandene Moleküle. Tausende weiterer Substanzen wurden auf ihre Fähigkeit untersucht, die Entwicklung des Parasiten zu hemmen. Schwerpunkt war dabei die gegen die parasitäre Zielstruktur FR900098 gerichtete Isoprenoid-Biosynthese. Insgesamt lieferte ANTIMAL viele neue Vorschläge für alternative Kombinationstherapien und damit einen wichtigen Beitrag zur Malariaforschung. Der Ausbau von Forschungskapazitäten in malariaendemischen Gebieten schuf die Grundlage für wichtige Infrastrukturen, um die Entwicklung und Evaluierung von Medikamenten voranzutreiben.

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