Der Klimawandel beeinträchtigt das Baumwachstum und die Produktivität der Forstwirtschaft
Das EU-finanzierte Projekt "Biodiversity and climate change, a risk analysis" (BACCARA) bewertete die Risiken, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel für die funktionale Vielfalt und die Produktivität der Forstwirtschaft entstehen. Es wurden umfassende Analysen und Untersuchungen der Literatur, früherer Aufzeichnungen und der europäischen Waldverzeichnisse durchgeführt. Man fand heraus, dass das Baumwachstum infolge der durch den Klimawandel erhöhten Temperatur und der Wasserverfügbarkeit zugenommen hat. Auf der anderen Seite förderten schwierige Bedingungen, wie Dürre oder Frost, das Baumsterben. Die Mitglieder von BACCARA stellten auch fest, dass sich ein Artenreichtum bei den Bäumen sich aufgrund der höheren funktionalen Vielfalt positiv auf die Produktivität der Forstwirtschaft auswirkt. Mischwälder wurden mit einer Holzproduktion assoziiert, die etwa 24 % höher war als die von Wäldern, in denen es nur eine Baumart gibt. Darüber hinaus können sie wahrscheinlich die negativen Einwirkungen auf wichtige Arten besser ausgleichen. Mischwälder sind jedoch schwieriger und teurer in der Bewirtschaftung. Der Klimawandel wirkt sich auch auf die Schäden aus, die durch Waldschädlinge und Krankheitserreger verursacht werden: Man fand heraus, dass die Ansteckungsquote durch Krankheitserreger bei zunehmender Feuchtigkeit und Temperatur entsprechend steigt. Schäden werden häufig mit Wasserstress in Verbindung gebracht, die Höhe des Schadens hängt jedoch davon ab, ob die Schädlinge oder Erreger gesunde oder belastete Bäume befallen. Das Wissen, dass mit dieser Studie gewonnen wurde, wird es Forstwirten ermöglichen, die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Wälder auf Basis der Artenzusammensetzung prognostizieren zu können. Es macht auch fundierte Entscheidungen möglich, um eine optimale Baumauswahl für die Wälder zu treffen und die am besten geeigneten Schritte zu unternehmen, um monospezifische Wälder zu Mischwäldern umzugestalten.