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European Friedreich's Ataxia Consortium for Translational Studies

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Neue Therapien bei Friedreich-Ataxie

Eine europäische Studie forschte am Krankheitsverlauf und neuen Therapien für Friedreich-Ataxie (FRDA) und konnte damit die medizinische Versorgung und Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.

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FRDA ist eine seltene, autosomal-rezessiv vererbte neurologische Erkrankung, die u.a. mit fortschreitendem Verlust der Gehfähigkeit einhergeht. Ursächlich sind Mutationen im Frataxin-Gen, wobei es in einigen Fällen auch zu Kardiomyopathie, Verlust des Seh- und Hörvermögens sowie Kyphoskoliose kommen kann. Da die Krankheit selten ist und nur wenige Fachärzte für FRDA zur Verfügung stehen, ist die medizinische Versorgung der Patienten entsprechend schlecht. Um dies zu beheben und den Wissensstand zu erweitern, führte das EU-finanzierte Projekt EFACTS (European Friedreich's ataxia consortium for translational studies) FRDA-Experten aus europäischen Ländern zusammen, die bereits erfolgreich zu FRDA geforscht haben. Ziel war es, die Fragmentierung in der Forschung zu beenden, die europäische Forschung zu konsolidieren und neue Therapien zu entwickeln. Neben neuem Grundlagenwissen zu FRDA stand auch die Aufgabe, die klinische Beurteilung und Diagnose von FRDA zu verbessern. Hierzu wurde das erste europaweite FRDA-Register angelegt, das fast 600 Patientenakten enthält und mit Biobanken und Patientenproben verknüpft ist. Wie sich zeigte, spielt Frataxin bei der Biogenese des menschlichen Eisen-Schwefel-Clusters (ISC) eine wesentliche Rolle, auch finden Wechselwirkungen in der mitochondrialen Matrix statt. Störungen der ISC-Synthese gelten als primäre Ursache, sodass Frataxinmangel zu zellulären Fehlfunktionen und Zelltod führt. Die entdeckten, an der Pathogenese von FRDA beteiligten Signalwege könnten nun neue therapeutische Zielstrukturen darstellen. Ein weiteres Projektergebnis ist die Entwicklung von Zell- und Tiermodellen für die Krankheit, die künftige Studien vereinfachen werden. Aus klinischer Sicht lieferte die Nachbeobachtung der Patienten wichtige Daten zum Krankheitsverlauf, auch wurden robuste Progressionsmarker identifiziert und getestet. Klinikärzte brachten Daten zur Behandlung von FRDA-Patienten auf neuesten Stand und empfahlen Maßnahmen für eine bessere klinische Versorgung. Vor allem ging aus dem EFACTS-Netzwerk der klinischen Standorten eine wichtige Infrastruktur für künftige klinische Studien in Europa hervor, die medizinische Expertise und Patientenanalysen kombiniert. Schließlich machte das Konsortium größere Fortschritte bei neuen Therapeutika und deren klinischer Entwicklung, sodass auf Basis der EFACTS-Daten schon zwei klinische Studien zum Thema angelaufen sind. Durch Öffentlichkeitsarbeit informierte das Projekt über FRDA und steigerte die Lebensqualität von Patienten wie auch Angehörigen. Dem Konsortium zufolge können Verbesserungen bei Diagnose, Krankheits-Management und fachärztlicher Versorgung die Behandlung von FRDA-Patienten deutlich verbessern.

Schlüsselbegriffe

Friedreich-Ataxie, Frataxin , Eisen-Schwefel-Cluster, Signalweg, therapeutisch

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