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EUropean Cross Border Care Collaborations<br/>Short Title: CrossEurope

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Grenzübergreifende Gesundheitsversorgung

Die Gesundheitsversorgung über europäische Grenzen hinweg ist noch immer ein Problembereich. Ein EU-finanziertes Projekt prüfte, wo grenzübergreifende Versorgung funktioniert und welche Faktoren eine einheitliche Umsetzung verhindern.

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Das Projekt "European cross border care collaborations short title: CrossEurope (EUCBCC) untersuchte neun Aspekte der grenzübergreifenden Gesundheitsversorgung: Qualität der Gesundheitswesen, Versorgungspfade, Inhalt und Umfang von Krankenakten, Medikamentenverschreibung, Qualität der Berichterstattung in medizinischer Versorgung und Langzeitpflege, Zusammenarbeit mit Krankenhäusern, Telemedizin, Zahnheilkunde und Medienberichterstattung. Auch die aktuelle Situation in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit wurde analysiert, um praktische Fragen zu klären. Die Erhebungen basierten auf verschiedenen quantitativen und qualitativen Modellen, u.a. Übersichtsberichten, Delphi-Befragung, anonymen Interviews und Fokusgruppen. Die Studie führten Experten aus 13 Partnereinrichtungen in 11 Ländern durch. Den Ergebnissen zufolge nehmen relativ wenige Patienten oder Pflegebedürftige medizinische Versorgung bzw. Pflegeleistungen im Ausland in Anspruch. Auch begünstigende Regelungen, wie sie etwa für die zahnmedizinische Behandlung österreichischer Patienten in Ungarn gelten, erhöhen nicht die Patientenzahl. Das gleiche gilt für Frauen aus Frankreich, die in Belgien entbinden können, und Touristen, die eine Dialyse in Italien durchführen lassen. Trotz hoher Patientenzufriedenheit ist eine hinreichende Quantifizierung wegen mangelhafter Datenlage schwierig. Im Gegensatz dazu wurde eine verstärkte Mobilität bei medizinischem Personal beobachtet, wobei allerdings der sehr unterschiedliche länderspezifische Ausbildungsstandard problematisch ist. Auch die uneinheitliche Regulierung erschwert die Lage, beispielsweise existieren zwar in allen beteiligten Ländern klinische Leitlinien, aber keine systematische Datenerfassung, sodass die Einhaltung dieser Leitlinien kaum einheitlich geprüft werden kann. Ein gut funktionierender Bereich ist die Patientensicherheit bei der Rezeptverordnung. Die begrenzte Anzahl der Verschreibungen stärkt die Abgabekompetenz der Apotheker. In anderen Bereichen ist eine wirksame Umsetzung der grenzübergreifenden Versorgung nur möglich, wenn der gesetzliche Rahmen hierfür genauer geregelt wäre. Für den Einsatz von Telemedizin etwa müssen Gesetzgebung und Regulierung auf EU-Ebene angeglichen werden. Außerdem müssten Mindestdatenanforderungen bei Entlassungsberichten vereinbart werden. Das Projekt war die erste umfassende Erhebung zur aktuellen Situation von Patienten und der europaweiten Mobilität von Fachkräften, und die Ergebnisse könnten die politische Entscheidungsfindung in hohem Maße beeinflussen.

Schlüsselbegriffe

Grenzübergreifende Gesundheitsversorgung, Gesundheitsversorgung, grenzübergreifende Versorgung, Mediziner, Versorgungspfade, medizinisch, Verschreibung, Langzeitpflege, Gesundheitswesen, Patientenzufriedenheit, Ausbildungsstandards, Patientensicherheit, T

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