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Understanding and fighting metastasis by modulating the tumour microenvironment through interference with the protease network

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Beitrag der Tumormikroumgebung zur Metastasenbildung

Metastasenbildung bei Tumoren ist die Haupttodesursache bei Krebserkrankungen. Um neue neue therapeutische Ansätze entwickeln zu können, müssen jedoch die molekularen Determinanten der Metastasierung geklärt werden.

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Im Verlauf der Erkrankung erwerben Tumorzellen die Fähigkeit, über Blutbahn und Lymphgefäße zu migrieren, sich an anderen Stellen anzusiedeln und dort neue Tumoren zu bilden. Unter welchen Bedingungen Tumoren metastatisches Potenzial entwickeln, ist seit mehreren Jahren Schwerpunkt der Krebsforschung. Wissenschaftler des EU-finanzierten Projektes MICROENVIMET (Understanding and fighting metastasis by modulating the tumour microenvironment through interference with the protease network) untersuchten nun genauer, inwieweit die Mikroumgebung des Tumors Bildung und Wachstum von Metastasen fördert. Neuere Studien bestätigen, dass Primärtumoren bereits frühzeitig Veränderungen der lokalen Mikroumgebung in entfernten Organen induzieren können und damit eine permissive Nische für zirkulierende Krebszellen schaffen. Da vor Ankunft der metastatischen Zellen Matrixkomponenten abgelagert werden, kommt der Mikroumgebung offenbar eine Schlüsselrolle bei der Metastasenbildung zu. Schwerpunkt von MICROENVIMET waren sowohl zelluläre als auch molekulare Faktoren, die die Metastasierung in andere Organe regulieren. Das zelluläre Kompartiment besteht nicht nur aus Tumorzellen, sondern auch aus Blut- und lymphatischen Endothelzellen, Perizyten, glatten Muskelzellen, Fibroblasten, Immun- und Entzündungszellen sowie einer kleinen Subpopulation von Krebsstammzellen. Molekularbiologische Untersuchungen am Mausmodell MMTV-PymT für metastasierenden Brustkrebs ergaben einen Satz nicht-kodierender RNA, die während der Brustkrebsprogression moduliert werden. Außerdem entdeckte man, dass spezifische Matrixmetalloproteinasen und Kathepsine an der Rekrutierung von Wirtszellen in Primärtumoren sowie an Tumorwachstum und Metastasierung beteiligt sind. Nachdem weitere Moleküle in der metastatischen Nische identifiziert wurden, prüfte man, inwieweit therapeutische monoklonale Antikörper diese Zielproteine ​​neutralisieren können. Für die In-vivo-Verabreichung von Proteaseinhibitoren wurde schließlich ein Nanopartikelsystem entwickelt. Insgesamt lieferte MICROENVIMET neues Wissen zum Zusammenspiel von Tumor und Wirt im Kontext der Tumormikroumgebung. Die Identifizierung von im Stroma exprimierten Proteinen und deren Beitrag zur Metastasierung werden für künftige Krebstherapien enorm von Bedeutung sein.

Schlüsselbegriffe

Mikroumgebung, Krebs, Metastasierung, MICROENVIMET, nicht-kodierende RNAs

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