FTE-Erfolgsstorys - Langbeinige Eidechse fordert Evolutionslehre Darwins heraus
Die Theorien des Naturalisten Charles Darwins über die natürliche Selektion - Spezies entwickelten sich von einer Generation zur nächsten, um zu überleben - überdauern seit ungefähr 150 Jahren. Sein Werk "Über den Ursprung der Arten" wurde zu einem Eckpfeiler der modernen Biologie und beeinflusste Wissenschaftler und Evolutionsbiologen in großem Maße. Aber die europäische und US-amerikanische Forschung wird dazu beitragen, ein neues Kapitel in der Naturgeschichte zu schreiben. Denn es gibt tatsächlich Arten, wie die Eidechsenpopulationen auf den Bahamas und den Kanaren, die große körperliche Veränderungen nicht nur in einer Generation sondern auch von einer Saison zur nächsten durchmachen kann. Dr. López Darias kombinierte ihre Leidenschaft für die Natur und mit einer genauen Kenntnis der Kanarischen Inseln, auf denen sie aufgewachsen ist, um das Projekt "Island selection and lizard ecology" (ISLE) einzurichten. Die Forscherin erhielt ein dreijähriges Marie-Curie-Stipendium, welches es ihr ermöglichte, zwei Jahre lang unter den angesehenen Biologen Thomas W. Schoener (University of California) und Jonathan B. Losos (Harvard University) zu studieren. Sie verbrachte ihr drittes Forschungsjahr wieder beim spanischen Nationalen Forschungsrat unter der Leitung von Manuel Nogales. Ihre Forschung zu sehr anpassungsfähigen Echsen legte nahe, dass bei einem Tier strukturelle (Muskeln und Knochen) Veränderungen bereits in einem Zeitraum von einem halben Jahr vorkommen können, wenn sie mit neuen (oder eingeführten) Raubtieren konfrontiert sind. Mit einer neuen Theorie und einem Regenmantel bewaffnet In einem Artikel in Nature, der 1997 veröffentlicht wurde, schlugen Schoener und Losos zunächst eine Überprüfung der Darwinschen Evolutionstheorie vor. Darin argumentieren sie, dass es vielleicht besser sei, die Evolution als eine Reihe von relativ schnellen und diskreten Ereignissen anzusehen und nicht als lang andauernde und kontinuierliche Veränderung, und dass die Evolution von Veränderungen der Umwelt beeinflusst wird. Mit einer neuen Theorie über die Auswirkung des Wetters auf die Evolution der Arten in der Tasche und einem Regenmantel unter dem Arm reiste die Marie-Curie-Stipendiatin auf die Abaco-Inslen im Bahamas Archipel, um die Eidechsenpopulationen (Beutetiere und Räuber) von Schoener und Losos erneut zu besuchen. Sie bestätigte, dass kalte und Regenperioden die Räuber-Beute-Interaktion beeinflussen. Es wurde geschlussfolgert, das eine Veränderung des Verhaltens und der Nutzung des Lebensraums zu Veränderungen am Eidechsenkörper (seine Morphologie) führten. "Das Beutetier entwickelte tatsächlich längere Beine, die an ein Leben auf dem Erdboden angepasst sind und wo die Raubtiere zum Überleben nicht so gut ausgestattet sind", sagt sie. "Aber in trockenen und sonnigen Zeiten, ging das Beutetier wieder zurück auf die Bäume und seine Beine wurden wieder kürzer, damit es leichter und sicherer klettern konnte." Nach ihrer Zeit in den Vereinigten Staaten, kehrte die Marie-Curie-Stipendiatin auf die Kanarischen Inseln zurück, um die neusten Ideen an den dort lebenden Eidechsen (der Gattung Gallotia) zu testen. Die Forscherin konzentrierte sich auf Gebiete oder Inseln, wo Beute- und Räuberechsen koexistieren, und untersuchte die Morphologie der verschiedenen Arten der Gattung auf Anzeichen einer ähnlich schellen Evolution. Ihre Forschung wird in dem Artikel "Predators determine how weather affects the spatial niche of a lizard prey" aus dem Jahr 2012, der kürzlich von der Zeitschrift Ecology angenommen wurde, beschrieben. Sie liefert empirische Belege für den universellen Wert der Theorien von Schoener und Losos - eine große Leistung für die junge Wissenschaftlerin. "Das Marie-Curie-Stipendium bot eine ausgezeichnete Chance, mit weltweit renommierten internationalen Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten und sich mit ihnen zu vernetzen", räumt Dr. López Darias ein. Es war auch eine Berufs- und lebensverändernde Erfahrung: "Es gab mir die Möglichkeit, meine persönliches und berufliches Leben als Mutter und Forscherin in Einklang zu bringen, und das ist nicht immer einfach!", sagte sie abschließend. Die 36-jährige Marta López Darias wurde in Teneriffa, Spanien, geboren. Sie ist promovierte Biologin und arbeitet beim spanischen Nationalen Forschungsrat (CSIC). Sie teilt ihre Zeit zwischen dem Instituto de Productos Naturales y Agrobiología, wo sie die Abschlussphase ihres Marie Curie International Outgoing Fellowship im November 2011 beendete, und dem Instituto Mediterráneo de Estudios Avanzados, wo sie seit kurzem ein neues Post-Doc begonnen hat. - Projekt-Name: Island selection and lizard ecology - Kurzbezeichnung des Projekts: ISLE - Projekt-Referenznummer: 221638 - ISLE Projekt-Website(öffnet in neuem Fenster) - Name / Land der Projektkoordinator: Marta López Darias, Island Ecology and Evolution Research Group, Instituto de Productos Naturales y Agrobiología (CSIC), Kanarische Inseln, Spanien - EK-Beitrag: 234 204 EUR - Projektstart /-ende: August 2008 bis November 2011 - Weitere Partnerländer: USA