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Inhalt archiviert am 2024-04-23

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FTE-Erfolgsstorys - Die bittere Pille der Krebsbehandlung versüßen

Trotz massiver Forschungsanstrengungen ist Krebs noch immer eine der häufigsten Todesursache in Europa. Europäische Forscher arbeiten an einem System zum Wirkstofftransport auf Zuckerbasis, welches ihrer Meinung nach die Wirksamkeit von Anti-Krebs-Medikamenten steigern werde und mit dem sich die Krebszellen leichter erreichen und zerstören lassen. Das Projektteam entwickelte Partikeln, die klein genug sind, um in Krebszellen einzudringen und Wirkstoffe direkt ins Zentrum des Tumors zu befördern.

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Wirksame Anti-Krebs-Medikamente existieren, aber sie können nur schwer zwischen normalen, gesunden Zellen und den gefährlichen Tumorzellen unterscheiden. Neue gezielte Wirkstofftransportstrategien sind erforderlich. Mit Hilfe von EU-Mitteln entwickelt das Cyclon-Projekt biokompatible Wirkstofftransportsysteme auf Zuckerbasis, die zu einem Durchbruch im Kampf gegen verschiedene Krebsarten führen könnten. Die Forschergruppen arbeiten an einem System, das auf "Cyclodextrinen" - einem Zucker, der aus Kartoffeln, Weizen, Mais oder Reis mithilfe von "Enzymen" (Moleküle, die für chemische Umsetzungen zuständig sind) hergestellt werden kann - basiert. Hydrophobe (wasserabweisende) Moleküle, die in Cyclodextrinen verkapselt sind, sind in der Lage ins Körpergewebe einzudringen. Dadurch kann das Medikament in Tumore eindringen, therapeutische Verbindungen freisetzen und die Effizienz der Behandlung verbessern. "Die Dekoration von Nanopartikeln [sehr kleine Teilchen] mit Cyclodextrinen erlaubt es uns, mit der Funktionalität, der Wirkstofflast und der Struktur des Transportsystems zu spielen", sagt Projektkoordinatorin Dr. Konstantina Yannakopoulou. "Wir können die Cyclodextrine dazu verwenden, die den Wirkstoff liefernden Partikeln zu maskieren oder sie auf andere Weise zu transportieren, sodass wir gezielte Bereiche erreichen und den Resistenzmechanismus der Tumoren überlisten." Ein Ansatz mit Dekor Dr. Yannakopoulou sagt, dass die Fortschritte bei der Transporteffizienz bereits durch die Dekoration von Nanopartikeln mit Cyclodextrinen in Kombination mit "erhöhter Permeabilität und Retention" (EPR) erreicht wurden - ERP ist eine Eigenschaft, durch die bestimmte Molekülgrößen länger im Blut zirkulieren und sich damit tendenziell mehr im Tumorgewebe anreichern als sie dies in normalen Geweben tun. "Wir konnten mit der Größe der Nanopartikel spielen, bis sie groß genug waren, um in die Tumorzellen hineinzugelangen, oder sie so zu gestalten, dass sie biologisch abbaubar sind und eine hohe Wirkstofflast tragen", erklärt sie. "Sie können sogar Moleküle integrieren, die sich für das Abtöten von Tumorzellen durch Photostimulation bei kombinierten Chemo- und Phototherapien sowie Bildgebung eignen." Dr. Yannakopoulou fügt hinzu, dass die Erforschung der Fähigkeit von spezifischen Cyclodextrine für den Transport von Anti-Krebs-Wirkstoffen bei gleichzeitiger Überwindung von Resistenzmechanismen jetzt auf vollen Touren läuft. Das Projekt bietet auch neun Nachwuchsforschern auf PhD-Niveau und vier Postdoktoranden die Möglichkeit, mit dem Cyclon-Team in diesem anspruchsvollen Bereich der Wirkstoffforschung gegen Krebs zu arbeiten. "Die jungen Forscher sind in den gesamten Prozess eingebunden und gewinnen wertvolles Wissen zu vielen Aspekten des Wirkstofftransport bei der Entwicklung von Krebstherapien", so Dr. Yannakopoulou. "Durch Entsendungen, Schulungen und Forschung im Labor sind sie sehr aktiv an der Arbeit von Cyclon beteiligt und werden am Ende ihrer Ausbildung wertvolle Forscher mit einer vielfältigen Expertise auf diesem Gebiet sein." - Projekt-Name: Novel multifunctional cyclodextrin-based nanocarriers for drug encapsulation and delivery as a strategy to overcome current therapeutic drawbacks - Kurzbezeichnung des Projekts: Cyclon - Projekt-Referenznummer: 237962 - Cyclon Projektwebsite - Name / Land der Projektkoordinator: Dr. Konstantina Yannakopoulou / National Centre for Scientific Research 'Demokritos ", Athen (Griechenland) - Gesamtkosten des Projekts: 2 415 547 EUR - EK-Beitrag: 2 415 547 EUR - Projektstart /-ende: Oktober 2009 bis September 2013 - Weitere Partnerländer: Frankreich, Ungarn, Island, Italien, Spanien, Schweden