CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Lessons learnt from Nordic research coordination in the context of the ERA

Article Category

Article available in the following languages:

Zusammenarbeit auf nordische Art 

Ein EU-Team untersuchte die nordische Forschungskoordination als mögliches Modell für die EU und den Europäischen Forschungsraum (EFR). Das Projekt etablierte ein neues Kooperationsgremium und zeigte, dass die nordische Zusammenarbeit in einem starken Rahmen des Vertrauens erfolgt und vereinfachte Förderung verwendet.   

Gesellschaft icon Gesellschaft

Die fünf nordischen Länder haben eine lange Tradition der effektiven Zusammenarbeit und Integration, vor allem im Bereich der Forschung. Allerdings funktioniert die Kooperation dabei von unten nach oben, wobei viele Initiativen aus der Forschungsgemeinschaft stammen, im Gegensatz zum Top-down- und politikgesteuertem Ansatz der EU. Das EU-finanzierte Projekt NORDERA (Lessons learnt from Nordic research coordination in context of the ERA) verglich die beiden Stile. Das Team identifizierte die besten Praktiken des nordischen Stils und untersuchte seine mögliche Anwendung in einem EFR-Forschungskontext. Die Arbeit beschäftigte sich auch mit der Übertragung solcher Praktiken auf den EFR. NORDERA war als ERA-NET-Unterstützungsaktion gedacht. Die Forscher identifizierten die Notwendigkeit, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu intensivieren und die Ressourcen in der gemeinsamen Forschung zu bündeln. Den Ergebnissen des Projekts zufolge ist ein solcher Ansatz der einzige Weg, um den Anforderungen der Globalisierung gerecht zu werden und aktuelle gesellschaftliche Probleme zu lösen. Infolgedessen wurde der Nordische Forschungs- und Innovationsraum (NORIA) gegründet, der ähnliche Ziele wie der EFR hat. Eine Stärke des nordischen Systems ist, dass Forschung und Innovation in einem starken institutionellen Rahmen stattfinden. Der Rahmen verkörpert eine lange Tradition der gemeinsamen Kultur und des gegenseitigen Vertrauens. Trotz verhältnismäßig begrenzter Budgets haben nordische Forscher eine hohe Publikationsrate und schneiden auf internationalen Zitationsindizes gut ab. Solche Forscher sind auch in EU-Netzwerken aktiv involviert und übertreffen in der Regel die europäischen Durchschnittswerte. Das Team stellte auch fest, dass die nordische Region eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Experimentieren mit Finanzierungsmodellen bietet. Hierzu lieferte das Projekt auch Beispiele, insbesondere die Top-Level Research Initiative (TRI) aus dem Jahr 2008. Die TRI bündelt Finanzmittel in einen gemeinsamen Topf und ähnelt insofern der gemeinsamen Programmgestaltung nach Art der EU. NORDERA kam zu dem Schluss, dass das TRI-Modell es den nordischen Finanzierungsagenturen ermöglicht, Vereinbarungen zur gemeinsamen Finanzierung und zu gemeinsamen Budgets einfacher einzugehen als EU-Förderagenturen. Die Einfachheit ist ein wichtiger Grund für den Erfolg des Programms. Andere ähnliche Programme wie die Nordic Centers of Excellence bieten ebenfalls Beispiele für erfolgreiche Modelle mit einem gemeinsamen Topf.    Die Ergebnisse von NORDERA wurden in drei großen Berichten veröffentlicht. Die Dokumentation des Projekts zu den Stärken nordischer Finanzierung und gemeinsamer Forschungsmodelle liefert Vorschläge für die EU. Solche Veränderungen können dazu beitragen, die Integration des europäischen Forschungsraums zu verbessern.  

Schlüsselbegriffe

  Nordic, Forschungskoordination, Europäischer Forschungsraum, Finanzierung, NORDERA, NORIA 

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich