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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Treat Infections in NeoNates 2 - Evaluation of an infective agent (azithromycin) for the treatment of infections in preterm and term neonates

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Sicherheitsbewertung für Antibiotika für Neugeborene und Kinder

In vielen Fällen sind Ärzte gezwungen, Off-Label-Medikamente zu verwenden, um sicherzustellen, dass Kinder eine angemessene Behandlung erhalten. Europäische Forscher und Kliniker bemühten sich darum, die Verabreichung des Antibiotikums Azithromycin bei Neugeborenen zu bewerten und genehmigen zu lassen.

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Der Pädiatrieausschuss (PDCO) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat Azithromycin bei Neugeborenen als ein Off-Label-Mittel identifiziert, das immer wieder bei älteren Kindern verwendet wird. Insbesondere wird Azithromycin eingesetzt, um verschiedene Krankheitserreger wie Chlamydien, Mykoplasmen, Bordetella und Ureaplasma zu behandeln. Bronchopulmonale Dysplasie (BPD), auch als chronische Lungenerkrankung (CLD) bezeichnet, ist eine multifaktorielle Erkrankung bei Frühgeborenen, die in der Regel von Ureaplasma verursacht wird. Derzeit gibt es keine etablierte Therapie gegen BPD, aber die Verabreichung von Azithromycin bei Neugeborenen gegen BPD könnte sich als wirksam erweisen. Das EU-finanzierte Projekt TINN2 (Treat infections in neonates 2 - Evaluation of an infective agent (azithromycin) for the treatment of infections in preterm and term neonates) Projekt bewertete die Wirksamkeit des Antibiotikums Azithromycin bei Früh- und Neugeborenen. Letzlich bestand das Ziel darin, eine Zulassung für die pädiatrische Verwendung (PUMA) zur Behandlung einer Ureaplasma-Infektion bei Neugeborenen zu erhalten. Dazu führte das Konsortium 16 Partner aus acht europäischen Ländern zusammen, darunter drei KMU. Obwohl ein pädiatrisches Prüfkonzept durch den PDCO der EMA zusammen mit einem sicheren und ethisch einwandfreien Protokoll für die Untersuchung von Azithromycin bei Neugeborenen genehmigt wurde, wurde die geplante klinische Studie nicht durchgeführt. Dennoch produzierten die Partner zusammen neues Wissen zur Verwendung von Azithromycin bei Frühgeborenen. Dazu gehörten auch Nachweise des Erregers Ureaplasma bei BPD, was darauf hinweist, dass eine Azithromycin-Behandlung von Frühgeborenen die BPD-Raten verringern könnte. Die Wissenschaftler entwickelten ein in silico durchgeführten Pharmakokinetik- und Pharmakodynamik-Modellierungsansatz für das Dosierungsschema der besten Formulierung in der Zielpopulation. Dieses Modell beruhte auf Daten aus der Forschungsliteratur und Pharmakokinetik und sollte wichtige Sicherheitsparameter in Bezug auf die Verwendung dieses Antibiotikums bei Neugeborenen identifizieren. Die Überprüfung von Daten zu Azithromycin ergab seine Lokalisation in Alveolarmakrophagen. Für die Wirkstoffmessung bei Neugeborenen erzeugten die Partner eine analytische Methode, die die intrazelluläre Konzentration des Mittels schätzt. Diese HPLC-MS/MS-basierte Methode ermöglichte eine genaue Schätzung der Arzneimittelspiegel in Sicherheitsstudien. Das TINN2 Projekt befasste sich mit den Faktoren, die die Umsetzung von Forschungsaktivitäten auf regulatorischer, ethischer und klinischer Ebene behindern. Die Projektbemühungen ebneten den Weg, um in anderen auf Neugeborene ausgerichteten klinischen Studien mit neuen Antibiotika die Anwendung bei Säuglingen zu bewertet und genehmigen zu lassen.

Schlüsselbegriffe

Antibiotikum, Azithromycin, Neugeborenes, Ureaplasma, bronchopulmonale Dysplasie

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