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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Measurement, Effect Assessment and Mitigation of Pollutant Impact on Movable Cultural Assets. – Innovative Research for Market Transfer

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Die Auswirkungen der Raumluftqualität auf Museumsbestände senken

Forschungen zeigen, dass die Raumluftqualität (indoor air quality, IAQ) ein wenig bekanntes Risiko für Museumsbestände darstellt. Glücklicherweise wurde ein kosteneffektives System entwickelt, um die Auswirkungen besser beobachten und abschwächen zu können.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Museen berücksichtigen üblicherweise die Risiken, die Feuchtigkeit, Licht, Schadstoffe und Temperatur für Ihre Sammlung darstellen, doch bedenken selten die IAQ. Eine vom EU-finanzierten Projekt MEMORI durchgeführte Befragung ergab, dass sich Museen generell nur unzureichend über die Gefahren im Klaren sind, welche die IAQ für die Objekte in ihrem Bestand bedeutet. Als Reaktion stellten die MEMORI-Mitglieder Forschungsarbeiten über die Gefahren von IAQ an und entwickelten ein Frühwarninstrument und ein Onlinesystem, damit Museen die Auswirkungen der IAQ auf ihre Sammlungen einschätzen und senken können. Das Projekt wurde vom Norwegian Institute for Air Research koordiniert und von 14 Partnern, 4 Subunternehmen und einer beratenden Endnutzergruppe durchgeführt. Zusammen untersuchten die MEMORI-Partner die Rolle, die organische Säuren (Essig- und Ameisensäure) bei der Beschleunigung des Alterungsvorganges bei organischen Stoffen spielen. Sie führten Experimente in Laboratorien durch, hauptsächlich zur Prüfung von Lacken, zellulosischen Stoffen, Pigmenten (einschließlich anorganischer Pigmente), Pergamenten, Textilien und Leder. Die Ergebnisse zeigten, dass alle organischen Materialien durch Belastung mit organischen Säuren beeinflusst wurden, in manchen Fällen bereits ab sehr geringen Mengen.Als nächstes studierte die Gruppe die Anwendung von Absorptionsmaterialien, um die Gegenwart organischer Säuren in Behältnissen zu vermindern. Priorisiert wurden kostengünstige Materialien mit hohem Absorptionsvermögen. Die Daten aus den genannten Experimenten wurden verwendet, um neue Empfehlungen für tolerierbare Schadstoffkonzentrationen auszuarbeiten. Die MEMORI-Mitglieder bauten außerdem auf Technologien aus zwei früheren EU-Projekten auf (AMECP und MASTER), um zwei Geräte zur Messung der IAQ herzustellen. Die Geräte, die Dosimeter genannt werden, sind empfindlich für Klima, Licht und saure Luftschadstoffe der Raumluft, können dauerhaft verwendet werden und sind tragbar. Ein Universitätspartner unternahm zusätzlich die Entwicklung eines auf Lumineszenz basierenden Sauerstoffsensors, um in luftdichten Behältnissen Sauerstoff zu erkennen. Zusammen mit der neuen, von MEMORI entwickelten Online-Software verwendet, können Museen nun die IAQ messen, das verbundene Risiko bewerten und kosteneffektive Abmilderungsstrategien auswählen. Durch die Arbeit der MEMORI-Mitglieder wird sichergestellt, dass das europäische Erbe besser geschützt und erhalten bleibt und für längere Zeiträume öffentlich ausgestellt werden kann.

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