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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Generation of a coronavirus-based multigene AIDS vaccine and evaluation in a preclinical SIV model

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Ein neuer Ansatz in der HIV-Impfstoffforschung

Ein EU-finanziertes Projekt entwickelte einen neuen HIV-Impfstoff und setzt hierfür einen Koronavirus als Vektor zur Expression von HIV-Antigenen ein. Dies bietet viel versprechende Möglichkeiten zur Entwicklung effektiver Impfstoffe, mit der der AIDS-Pandemie gegengesteuert werden soll.

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HIV ist eine weltweite Seuche, und obwohl derzeitige antivirale Therapien Lebenserwartung und –qualität in den westlichen Industrienationen bereits deutlich verbessert haben, sind die Behandlungskosten noch immer derart hoch, dass sie sich Entwicklungsländer oftmals nicht leisten können. Somit muss dringender denn je an wirksamen und kostengünstigen Impfstoffen geforscht werden. Umfassende Forschungen in den letzten Jahrzehnten halfen, die immunologischen Mechanismen zu klären, über die sich eine protektive antivirale Immunität aufbaut. Die gesammelten Daten legen nahe, dass ein wirksamer HIV-Impfstoff in der Lage sein muss, dendritische Zellen (DZ) – d.h. Antigen präsentierende Zellen – zu aktivieren. Die darin enthaltenen Antigene müssen sowohl zytotoxische T-Lymphozyten aktivieren als auch die Produktion neutralisierender Antikörper auslösen. Vor diesem Hintergrund entwickelt das EU-finanzierte Projekt AIDS-COVAC einen neuartigen HIV-Impfstoff, der sich das Coronavirus als Vektor zunutze macht und auf die dendritischen Zellen abzielt. Gerade wurde das komplette System eines solchen Impfstoffes an einem Affenmodell getestet. Das humane Coronavirus eignet sich aufgrund verschiedener Merkmale ideal als Vektor bzw. Transportsystem für das Vakzin. Hauptziel des Coronavirus ist die Schleimhaut des natürlichen Wirts – die Zelloberflächenrezeptoren werden auf dendritischen Zellen exprimiert, was Coronaviren den Eintritt ermöglicht. Um den Transport des Vektors in die DZ zu optimieren, wurden humane Coronaviren mit dem Oberflächenglykoprotein des vesikulären-Stomatitis-Virus (VSV-G) beschichtet und die Interaktion zwischen DZ und Virus auf genomischer und Genexpressionsebene analysiert. An einem Mausmodell zeigte sich, dass die coronaviralen Vektoren mehrere Antigene und immunstimulierende Zytokine in die DZ transportierten. Außerdem wurde eine potente T-Zell-Antwort ausgelöst, die einen langfristigen Schutz gegen virale Infektionen vermittelte. Beim Test in einem Makakenmodell induzierte der coronavirale Impfstoff zellvermittelte und humorale Immunantworten. AIDS-COVAC entwickelte damit eine neuartige Plattform für den lang ersehnten HIV-Impfstoff. Präklinische Tests zeigten sich im Hinblick auf die weitere Anwendung coronaviraler Vektoren im Kampf gegen AIDS viel versprechend.

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