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Inhalt archiviert am 2024-05-30

Intangible Capital and Innovations: Drivers of Growth and Location in the EU

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Immaterielles Kapital forciert Wachstum

Eine eingehende Betrachtung, auf welche Weise immaterielle Anlagewerte wie Wissen und Forschung das Wirtschaftswachstum fördern, wird es zukünftig den Politikgestaltern ermöglichen, politische Strategien zur Ankurbelung der Wirtschaft noch feiner abzustimmen.

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Investitionen in immaterielle Werte wie Wissen, Forschung, Entwicklung, Bildung, Innovation und Informationstechnologie sind äußerst wichtig für die Forcierung eines intelligenten Wachstums in ganz Europa. Das EU-finanzierte Projekt "Intangible capital and innovations: Drivers of growth and location in the EU" (INNODRIVE) untersuchte in diesem Sinne die Möglichkeiten immateriellen Kapitals, Wachstum auf Unternehmens- wie auf nationaler Ebene zu erzeugen. Man definierte immaterielle Anlagewerte mit innovativen Eigenschaften, wissenschaftliche und nicht wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (FuE), Lizenzen bzw. Patente, Software, reputationsbezogene Ausgaben (Werbung), firmenspezifische Aus- und Weiterbildung sowie Organisationskapital. Die Studie ergab etliche bedeutende Erkenntnisse in Bezug auf die Auswirkungen immaterieller Anlagewerte auf die Ökonomie. Beispielsweise stellte das Projektteam fest, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der EU 5,5 % höher war, nachdem alle immateriellen Investitionen eingeschlossen wurden. Letztlich bedeutete das Vernachlässigen immaterieller Anlagen in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen eine Unterschätzung des BIP um 5,5 % sowie eine Unterschätzung des Wachstums der Arbeitsproduktivität um 10 bis 20 %. Überdies entwickelte das Projektteam neue Daten zu immateriellen Anlagen auf Unternehmensebene unter Einsatz von auf Ausgaben und Leistungen gestützten Schätzungen des immateriellen Kapitals. Hier ergab sich ein viel klareres Bild der immateriellen Anlagewerte, wobei sich die deutliche Kluft zwischen Markt- und Buchwerten der Anlagen verringerte. Das Projekt beweist, dass durch Management und Marketing auf Unternehmensebene erzeugtes Organisationskapital meist die unternehmenseigenen FuE-Anstrengungen übersteigt. Im Rahmen des Projekts stellte man fest, dass Innovation weitaus mehr als FuE ist, und man betonte, wie Investitionen in immaterielle Anlagen wie in die Kompetenzen eines Unternehmens einschließlich Organisationsinvestitionen eine genauere Messung der Innovationsintensität wiedergeben. Vor diesem Hintergrund ist eine zentrale Botschaft des Projekts, dass die Vielfalt des immateriellen Kapitals zu betonen ist, so dass die Politik nicht nur FuE-Investitionen als förderungswürdig einstuft. Das Projektteam betrachtete im Folgenden die immateriellen Anlagen in speziellen EU-Ländern, darunter Belgien, die Tschechische Republik, Deutschland, Frankreich, Ungarn, die Niederlande, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich. Außerdem nahm man Portugal, Italien, Griechenland und Spanien unter Lupe, deren Investitionspolitik meistens mehr auf Sachwerte als auf immaterielle Investitionen setzt. Diese Länder hatten, in relativen Zahlen betrachtet, mehr unter der Abwanderung der Produktion aus Europa besonders in Richtung Asien zu leiden. Die Bestätigung dieses Phänomens ergab aufschlussreiche Trends, welche die weitere Politikgestaltung voranbringen könnten. INNODRIVE untersuchte ebenfalls, wie die neuen immateriellen Anteile des BIP innerhalb der europäischen Länder beträchtlich variieren, sowie die Auswirkungen dieser Unterschiede. Weitere bedeutende Erkenntnisse sind der durchschnittliche Einfluss der Kapitalumwandlung der immateriellen Anlagewerte auf das BIP, die Strukturen der immateriellen Anlagen in den einzelnen Ländern und wie die Anhäufung immateriellen Kapitals die Arbeitsproduktivität und den Wohlstand fördert. Dieses Wissen wird letztlich sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Unternehmensebene zu einer besseren Politik im Zusammenhang mit immateriellen Vermögenswerten beitragen und somit die Aussichten auf eine robuste wissensbasierte Wirtschaft zum Antrieb des Wachstums verbessern.

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