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Inhalt archiviert am 2024-06-18

MYRRHA Accelerator eXperiment, research and development programme

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Atommüll im Visier des Protonenstrahls

Will man auch weiterhin den elementaren Energiebedarf der EU erfüllen, ist technischer Fortschritt durch wissenschaftliche Forschung unverzichtbar. In diesem Zusammenhang arbeiten europäische Forscher am Entwurf und am Bau eines neuen Hochleistungs-Teilchenbeschleunigers zur Unterstützung nachhaltiger Kernspaltungstechnologien in Europa.

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Europa muss nachhaltige Wege zur Lagerung und Entsorgung langlebiger hochradioaktiver Abfälle finden. Eine Transmutation bzw. Umwandlung dieses Materials in weniger toxische und kurzlebigere Elemente würde das Problem reduzieren helfen. Eine derartige Behandlung würde die Menge und die Wärmeentwicklung dieser giftigen Abfallstoffe verringern. Da sie radioaktiv sind, sollten sie nicht in geologischen Tiefenlagern enden; ihre Lebensdauer muss auf überschaubare Zeiträume begrenzt werden. Zur Transmutation benötigt man einen Hochleistungs-Protonenbeschleuniger. MYRRHA, ein Mehrzweck-Hybridforschungsreaktor für Hightech-Anwendungen (multi-purpose hybrid research reactor for high-tech applications), ist ein neuer, flexibler Forschungsreaktor des schnellen Spektrums, der bis 2023 in Mol (Belgien) in Betrieb genommen werden soll. Das MAX-Projekt ("MYRRHA accelerator experiment, research and development programme") wurde mit EU-Mitteln ins Leben gerufen, um die Realisierbarkeit des Reaktorkonzepts zu demonstrieren. Das MAX-Projekt soll Entwicklungen und Experimente an Beschleunigertestabschnitten durchführen, um das Vertrauen in die Erfüllung der an MYRRHA bestehenden Anforderungen zu erhöhen. Zusätzlich zu diesen Aktivitäten wird man spezielle Studien und Simulationen zum allgemeinen Aufbau des Beschleunigers und zu Problemen mit der Zuverlässigkeit durchführen. MAX befindet sich auf halbem Wege und ist im Zeitplan. Einige erste experimentelle Resultate und Ergebnisse von Simulationen liegen zur Entwicklung eines neuen vorläufigen MYRRHA-Beschleunigerentwurfs vor. Dieser Entwurf wird als Ausgangspunkt für die feinere Optimierungsarbeit genutzt, die in der zweiten Hälfte des Projekts durchgeführt wird. Die Demonstration des per Beschleuniger betriebenen MYRRHA-Systemkonzepts (ADS) wird es der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) ermöglichen, die Realisierbarkeit des Transmutationsansatzes einzuschätzen. Letztlich soll das MAX-Projekt ebenfalls Auswirkungen auf sämtliche im Entstehen begriffenen und zukünftige Beschleunigerprojekte haben, bei denen es um Hochleistungs-Protonenstrahlen geht. Will die EU an der Spitze der Kernreaktortechik und der damit im Zusammenhang stehenden zukünftigen Entwicklungen bleiben, so muss für die notwendigen Forschungsinfrastrukturen und -instrumente gesorgt werden. MYRRHA als ein Grundpfeiler der Europäischen Forschungsraums (EFR) in Sachen experimentelle Reaktoren bringt Europa nun der Verwirklichung dieses Zieles einen Schritt näher.

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