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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Make Rail The Hope for protecting Nature

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Ausbau des Schienengütertransports dank längerer Güterzüge

Die erfolgreiche Prüfung eines 1.500 Meter langen Güterzuges läutete eine neue Ära des europäischen Gütertransports ein. Die Tests stellten einen Meilenstein auf dem Weg zu einem wettbewerbsfähigeren, effizienteren und kostengünstigeren Güterschienentransport dar.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Wenn Güterzüge mehr Ladekapazität bieten und schneller fahren, wird dies den Schienengüterverkehr attraktiver machen und die Anzahl von Verkehrsstaus somit ebenso reduzieren wie die Kohlendioxidemissionen. Bisher war die Länge von Güterzügen in Europa aufgrund infrastruktureller Einschränkungen und des gestiegenen Beförderungsaufkommens im Personenschienenverkehr begrenzt. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts MARATHON (Make rail the hope for protecting nature) wurden neue Technologien entwickelt, die es Bahnbetreibern erlauben, ihre Güterzüge mit zusätzlichen Waggons auszustatten und dabei alle bestehenden (Sicherheits-)Vorschriften einzuhalten. Längere Züge wurden gebildet, indem zwei Züge in selber Fahrtrichtung miteinander verbunden wurden, wobei der zweite Triebwagen in die Mitte des so entstandenen Zuges gesetzt wurde. Über eine hochmoderne kabellose Funkverbindung konnte dann der zweite Triebwagen über den Steuertriebwagen ferngesteuert werden. Dank neuer Bremstechnologie wurde die Entgleisungsgefahr minimiert. Über eine Computerschnittstelle können außerdem Funksignale zwischen dem Haupttriebwagen und dem ferngesteuerten Zweittriebwagen ausgetauscht werden. Beide Triebwagen wurden mit Antennen ausgestattet, welche die Funksignale sowohl in unterschiedlichem offenen Gelände – etwa in Wäldern, in engen Tälern oder bei Ortsdurchfahrten – als auch in Tunneln empfangen können. Durch die Projektergebnisse wird der Bedarf an Investitionen in neue Schieneninfrastruktur hinfällig, was im Güterverkehr zu Kosteneinsparungen von bis zu 30 % führt. Bei doppelter Nutzlast nehmen die verkoppelten Züge nur 20 % mehr Schienennetzkapazität in Anspruch als ein gewöhnlicher Zug. Zudem ist zur Steuerung eines solchen langen Zuges nur ein Fahrer nötig. Im Rahmen des MARATHON-Projekts konnte gezeigt werden, dass sich sowohl Diesel- als auch Elektroloks zu langen Zügen zusammensetzen lassen. In einem zweiten MARATHON-Test wurde mit einer Diesellok ein Zug von insgesamt 1.524 m Länge realisiert – der längste Güterzug in Europa. Alle Betriebsabläufe und Sicherheitsmaßnahmen wurden in einem Handbuch dokumentiert, sodass später, etwa zu Ausbildungszwecken, auf diese Informationen zurückgegriffen werden kann. Zudem wurde ein Dokument mit technischen Empfehlungen erstellt, das bei den zuständigen europäischen Stellen vorgelegt werden soll. Auch ein abschließendes Buch über das Projekt mit dem Titel "The MARATHON 1500m train opening up new horizons in rail freight transport in Europe" wurde zu Verbreitungszwecken gedruckt.

Schlüsselbegriffe

Güterzüge, Gütertransport, Schienenverkehr, längere Züge, kabellose Funkverbindung, Bremstechnologie

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