Genauere Statistiken über Armut
Will man die Armut in den Griff bekommen, so werden zuverlässige, genaue und zeitnahe Statistiken gebraucht. Doch obgleich auf nationaler europäischer Ebene in Europa qualitativ hochwertige Daten zur Verfügung, kommt es doch oft vor, dass die Auflösung ungenauer wird, je feiner die erforderlichen räumlichen Details sind. Diese Tatsache stellt für die lokalen Behörden und andere Interessengruppen eine große Herausforderung dar. Das innerhalb des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU finanzierte "Small area methods for poverty and living condition estimates" (SAMPLE) sollte neue Indikatoren und Modelle zur Vor-Ort-Messung von Ungleichheit und Armut identifizieren und entwickeln. Zielführend kombinierten die Projektpartner Daten aus nationalen Erhebungen mit Daten, die aus lokalen administrativen Datenbanken extrahiert wurden. Hierzu zählten Informationen über Leistungsempfänger. Außerdem bezog man Daten von Nichtregierungsorganisationen ein. SAMPLE nutzte übliche Indikatoren für monetäre und nichtmonetäre Armut. Überdies entwickelte das Projekt in Kooperation mit den mit den Armen und Hilfsbedürftigen zusammenarbeitenden Interessengruppen neue Armutsindikatoren, die den lokalen Bedürfnissen gerecht werden. Die Resultate des SAMPLE-Projekts werden den lokalen Behörden und Interessengruppen bei der Planung und Umsetzung ihrer Strategien zur Armutsbekämpfung unter die Arme greifen. Bereits mehr als zwei Drittel der befragten Interessengruppen gaben an, dass diese lokalen Indikatoren bei der Planung der Sozialpolitik sehr nützlich seien.
