Forstgüter und -dienstleistungen fördern, die der Gesellschaft zugutekommen
Viele wertvolle waldbasierte Güter und Ökosystemdienstleistungen werden nicht vermarktet und werden daher als Externalitäten bezeichnet. Diese betreffen die Kohlenstoffabscheidung über biologische Artenvielfalt, den Erosionsschutz und Freizeitmöglichkeiten. Es ist nur wenig darüber bekannt, wer von diesen Gütern und Dienstleistungen profitiert. Da es sich zudem um Externalitäten handelt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese vernachlässigt werden. Eine Untersuchung dieser Faktoren kann zu einer sozial optimierten Bereitstellung entsprechender Dienstleistungen führen. Das von der EU finanzierte Projekt „New ways to value and market forest externalities“ (NEWFOREX)(öffnet in neuem Fenster) fokussierte sich darauf, wer von einer verbesserten Bereitstellung von Externalitäten profitiert und wie dies am besten erreicht werden kann. Im Mittelpunkt des NEWFOREX-Projekts standen fünf europäische Fallstudien, die repräsentativ für die wichtigsten Waldtypenunterschiede und die sozioökonomische Situation in Europa stehen. Ferner wurde eine vergleichende Studie in Brasilien durchgeführt. Ein zentrales Merkmal dieses Projekts bestand in sehr umfangreichen Sammlungen empirischer Daten. Es wurde über eine Zusammenstellung von Antworten tausender Unionsbürger im Rahmen der Fallstudien ein Datensatz hinsichtlich des Werts von Waldökosystemdienstleistungen für die allgemeine Öffentlichkeit erstellt. Ein zweiter großer Datensatz wurde hinsichtlich der Bereitschaft von Waldbesitzern und Forstwirtschaftern für das Abschließen von Verträgen zu der Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen erstellt. Dies geschah unter der Miteinbeziehung von acht Partnerländern. Die empirischen Daten wurden auf Grundlage sorgfältiger Untersuchungen in den Fallstudiengebieten gesammelt. In einem ersten Bericht waren detaillierte Beschreibungen zu der Bedeutung wichtiger Externalitäten in den Fallstudiengebieten und zu den Auswirkungen durch Waldbewirtschaftung auf diese Externalitäten enthalten. Eine weitere Projekteinheit erstellte einen Bericht über die Methoden für die Modellierung und Beurteilung von Diensterbringungskosten hinsichtlich der Waldexternalitäten. Basierend auf den vor allem unter Waldbesitzern gesammelten Daten wurde ein Bericht über das Potenzial marktbasierter Instrumente veröffentlicht, um die Bereitstellung waldbasierter Ökosystemdienstleistungen in den Fallstudiengebieten auszuweiten. Es wurden zudem verschiedene Artikel zu der Projektarbeit veröffentlicht. Die Gesamtergebnisse wurden in einem Richtlinienbündel für politische Entscheidungsträger zusammengefasst, das Aufschluss darüber gibt, wie der Wert von Waldökosystemdienstleistungen bemessen werden kann, was bei der Beurteilung von Bereitstellungskosten beachtet werden muss, welche marktbasierten Methoden folglich unter welchen Umständen anzuwenden sind und welche Faktoren der Schlüssel für deren erfolgreiche Umsetzung sind. Ferner wurde auf deren Implikationen und Nutzen für die Alltagspolitik und die Entscheidungsfindung eingegangen. Die Veröffentlichung erfolgte im Rahmen zweier Bücher der „What Can Science Tell US?“-Serie. Es wurden zahlreiche Anstrengungen zur Vermittlung der Projektergebnisse in verschiedenen Sprachen unternommen. Dies umfasste die Einbeziehung von Beteiligten sowie weitere Aktivitäten wie etwa zielgruppenorientierte Seminare und Workshops, um Beteiligte zu erreichen. Auch dank des NEWFOREX-Projekts ist es jetzt leichter möglich, Ökosystemdienstleistungen zu vermarkten, da politische Entscheidungsträger dazu angehalten werden, Waldbesitzern Anreize für eine stärkere Dienstleistungsbereitstellung zu bieten. Durch die Entwicklung neuer Methoden für eine Ausweitung der Bereitstellung von Forstgütern und -dienstleistungen wird ein Beitrag für das Wohlergehen der gesamten Gesellschaft geleistet.
Schlüsselbegriffe
Wald, Forstgüter und -dienstleistungen, Externalitäten, Waldexternalitäten, Forstwirtschaft
