Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Myasthenias, a group of immune mediated neurological diseases: from etiology to therapy

Article Category

Article available in the following languages:

Myasthenia Gravis: eine bessere Ursachenforschung, bessere Diagnosen und neuartige Therapien

Bei der Myasthenia gravis (MG) handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung, die genetischen Faktoren und Umweltfaktoren zugrundeliegt. Eine Abbildung der genetischen Risikofaktoren und Krankheitsauslöser soll bei der Gestaltung neuartiger, zielgerichteter Therapien behilflich sein.

Gesundheit icon Gesundheit

Die MG-Erkrankung ist eine selten auftretende Autoimmunstörung, die die neuromuskulären Synapsen – die Stellen, an denen sich Nerven an Muskeln binden, um Informationen zu übertragen – beeinträchtigen. Betroffene leiden unter einer ungewöhnlichen Erschöpfung in verschiedenen Bereichen der Skelettmuskulatur, die deren Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Die bestehenden Behandlungsmethoden sind nicht sehr effektiv und verursachen oftmals unerwünschte Nebenwirkungen. Das EU-finanzierte Projekt "Myasthenias, a group of immune mediated neurological diseases: From etiology to therapy" (FIGHT-MG) widmete sich diesem Problem über eine interdisziplinäre Untersuchung, die die Epidemiologie, die Ätiologie und pathologische Eigenschaften der MG berücksichtigte. Die enge Zusammenarbeit zwischen europäischen Klinikern, Wissenschaftlern und Patientenverbänden ermöglichte die Einrichtung einer Patientendatenbank mit Informationen von 4.300 MG-Patienten, der bis dato größten Sammlung in Europa, sowie eine Evaluation zur Lebensqualität von Patienten. Die zentralen wissenschaftlichen Errungenschaften des Projekts liegen vor allem in der Identifizierung mehrerer Moleküle, die an der Pathologie beteiligt sind. Um die genetische und Umweltätiologie der Erkrankung zu beleuchten, untersuchten die Forscher eineiige Zwillinge. Es wurde festgestellt, dass das epigenetische Profil der Zwillinge ähnlich war, auch wenn die Erkrankung unterschiedlich verlief. Es wurden ebenfalls Änderungen in der Genexpression erkannt, die den MG-Krankheitsbeginn im Vergleich zu gesunden Zwillingen erklären könnten. Die Arbeit des Konsortiums war auf Moleküle ausgerichtet, die an der Immunreaktion (IFN Typ I und TLR), an Th17-Zellen, an dem Immunregulatorgen AIRE und an dem Onkogen VAV1 beteiligt sind. An einem Rattenmodell mit der Krankheit konnte ferner eine immunologische Dysbalance zwischen regulatorischen T-Zellen und Th17-Zellen beobachtet werden. Im Weiteren wurden die molekularen Ereignisse in den Muskeln der MG-Patienten und der MG-Tiere beschrieben. Anhand von Mausmodellen untersuchten die Forscher die molekulare MG-Pathogenese, indem morphologische Veränderungen in dem betroffenen Muskel beobachtet wurden. Beim Menschen wurde eine Fehlregulierung in bestimmten miRNA-Molekülen identifiziert und es wurden neuartige Tests für die Erkennung von Antikörpern und sonstiger Serum-Biomarker entwickelt. Es wurden neue Biomarker mit therapeutischer Relevanz entdeckt, die für zuverlässige Vorhersagen zu Reaktionen auf bestimmte Medikamente verwendet werden könnten. In einem weiteren Schritt wurden innovative Behandlungsmethoden entwickelt. Die Forscher entwickelten neuartige molekulare und zellübermittelte Behandlungsmethoden, die auf der Verwendung regulatorischer T-Zellen oder mesenchymaler Stammzellen basieren. Die Behandlung mit epigenetischen Regulatoren und die Administration plasminogener, mutanter Proteine zeigt eine beachtliche Wirksamkeit bei Tiermodellen mit MG. Alles in allem beleuchten die FIGHT-MG-Untersuchungen den Krankheitsmechanismus und es werden neue, vielversprechende Therapien vorgeschlagen. Die während des Projekts entwickelten, sensibleren Tests sollen eine schnelle Diagnose ermöglichen und dazu beitragen, durch eine Frühbehandlung die Krankheitssymptome abzuschwächen.

Schlüsselbegriffe

Myasthenia gravis, genetische Risikofaktoren, ungewöhnliche Erschöpfung, neurologische Erkrankungen, Immunsystem, Immunmodulation, Biomarker, Datenbank

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich