Für mehr Toleranz und Respekt in der Gesellschaft
Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Glaubensrichtungen gehört zu den Eckpfeilern der europäischen Demokratie. Zu politischen Konflikten kommt es jedoch oft, wenn es um die praktische Umsetzung toleranzbildender Maßnahmen geht. Sehr problematisch ist beispielsweise die Vergabe von öffentlichem Raum bzw. Lebensräumen für die Gruppe der Roma, die Errichtung von Moscheen oder die Unterbringung von Migranten. Hier kommt es häufig zu sozialen Spannungen, die Minderheiten noch weiter an den Rand drängen. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt RESPECT untersuchte, welche politischen Maßnahmen die einzelnen Länder entwickelt haben, um hier Abhilfe zu schaffen, und wie diese begründet werden. Für das Projekt wurden drei Hauptgruppen für die Fallstudien konzipiert. Die erste befasste sich mit der Vergabe von öffentlichem Raum für den Bau von Gebetsstätten (vor allem Moscheen) in Zypern, Dänemark, Deutschland, Israel, Italien und Slowenien. Die zweiten Gruppe untersuchte die Vergabe von öffentlichem Raum für die Gruppe der Roma, und wie diese Bevölkerungsgruppe dadurch in der Tschechischen Republik, Frankreich, Italien, Litauen, Ungarn und dem Vereinigten Königreich an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. Zum Schluss wurden in der Tschechischen Republik, Deutschland, Israel, Italien, Litauen und Russland Maßnahmen analysiert, die die städtische Erneuerung in Gebieten fördern sollen, die vorrangig von Immigranten bewohnt werden. Das Projekt, an dem sich mehrere Forschungseinrichtungen inner- und außerhalb der EU beteiligten, führte verschiedenste Fachrichtungen wie Politik, Philosophie, Soziologie, Sozialanthropologie und Stadtentwicklung zusammen. RESPECT veröffentlichte mehrere Artikel in Fachzeitschriften und politische Berichte, die die Forschung zu dieser Thematik deutlich voranbringen. Dies eröffnet neue Wege, um die dringlichsten Probleme zu lösen und Zusammenhalt und Integration in der Gesellschaft zu fördern.