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Inhalt archiviert am 2024-06-18

New tools and approaches to control Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) in the EU and Asia

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Bekämpfung von Virusinfektionen bei Schweinen

Das PRRS-Virus (Reproduktions- und Atemwegssyndrom der Schweine) verursacht weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten bei Schweinen, und wirtschaftliche Verluste können nur verhindert werden, indem die Ausbreitung des Virus eingedämmt wird.

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Aufgrund seiner hohen genetischen Variabilität bringt PRRSV hochpathogene Stämme hervor, die die Sterblichkeitsrate in der Schweinhaltung enorm erhöhen. Das Virus beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Schweinen, löst Atemwegsinfektionen aus und schwächt die Immunabwehr der Tiere, sodass es zu schweren bakteriellen Infektionen kommt. Derzeitige Impfstoffe sind nicht für alle PRRSV-Stämme geeignet, auch kommt es durch Antibiotikamissbrauch vermehrt zur Resistenzbildung. Diesen Problemen stellte sich das EU-finanzierte Projekt PORRSCON (New tools and approaches to control porcine reproductive and respiratory syndrome (PRRS) in the EU and Asia), eine Gemeinschaftsinitiative zwischen Europa und Asien, die neue Werkzeuge und Ansätze entwickelt, um PRRS in den Griff zu bekommen. So wurde eine öffentliche Virusbank mit Virusisolaten aus Europa, Asien und Amerika erstellt, die beide Genotypen repräsentieren. Die Partner sequenzierten und charakterisierten mehrere PRRSV-Stämme mit unterschiedlichen Genotypen und Subtypen. Für die Diagnose wurden die meisten der verfügbaren PRRSV-Kits mit bestimmten in Europa am häufigsten vorkommenden Virus-Subtypen validiert. Da diese Kits allerdings weniger sensitiv bei anderen Virussubtypen reagieren könnten, muss die genetische Vielfalt des Virus kontinuierlich überwacht und diagnostisch ausgewertet werden. Offenbar ist die Kombination mehrerer Techniken mit serologischen Analysen die effektivste Methode für die Detektion von PRRSV. Bei einem derzeit verfügbaren Impfstoff gegen Subtyp 1 stellte sich ein partieller Schutz gegen die hochpathogenen PRRSV-Subtypen in Osteuropa heraus. Ferner wurde intensiv auf die Entwicklung neuer Impfstoffe hingearbeitet, die eine PRRSV-spezifische humorale Immunantwort auslösen und die Viruslast bei Ferkeln verringern. Für die Entwicklung weiterer neuartiger Impfstoffe wurden bei Virulenzanalysen zwei beteiligte Gene identifiziert, die sich für eine Attenuierung des Virus eignen würden. Zusätzlich wurde an der Pathogenese kongenitaler Infektionen geforscht und nach Maßnahmen gesucht, die eine Infektion des Fötus verhindern können. Dabei fand sich ein attenuierter Impfstoff, der Ferkel vor der tödlichen Infektion schützt. Insgesamt hat PORRSCON dazu beigetragen, die zuständigen Gesundheitsämter über die PRRSV-Transmission durch internationalen Tierhandel in Kenntnis zu setzen. Mit den neuen Methoden und Impfstoffen dürften die Virusausbreitung wie auch deren nachteilige Folgen deutlich minimiert werden.

Schlüsselbegriffe

Reproduktions- und Atemwegssyndrom der Schweine, PRRS-Virus, Impfstoff, Genotyp, Diagnose

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