Nukleare Kraft-Wärme-Kopplung: ein neuer Ansatz zur Kernenergie
Neue Kernenergiesysteme wie Hochtemperaturreaktoren ((V) HTR) haben das Potenzial, eine sichere und effiziente Energieversorgung in Form von Wärme und Strom sicherzustellen. Die Kopplung eines solchen Systems mit herkömmlichen industriellen Prozessen kann fossile Brennstoffe einsparen und Treibhausgas (THG)-Emissionen reduzieren. Das EU-finanzierte Projekt EUROPAIRS wurde gegründet, um die technischen und wirtschaftlichen Grenzbedingungen dieses Kopplungskonzepts zu untersuchen. Das Projekt erhielt Input von der Kern- und Verarbeitungsindustrie sowie von Forschern, die an (V) HTR-Technologien arbeiten. Die Team-Mitglieder untersuchten die Möglichkeiten der (V) HTR als Wärmequelle für industrielle Verfahren sowie die spezifischen Anforderungen der Endnutzer. Sie untersuchten auch wirtschaftliche, rechtliche und Sicherheitsfragen rund um die Entwicklung dieses sogenannten nuklearen KWK-Modells. Die produzierten Informationen wurden dann verwendet, um ein Vorführmodell zu entwickeln, welches zeigte, dass das Konzept mittelfristig wirtschaftlich und technisch tragfähig ist. Ein weiteres Ergebnis des Projekts ist eine Roadmap für die Kommunikation und den zukünftigen Einsatz der Kernenergie-KWK-Strategie. EUROPAIRS kam zu dem Schluss, dass mit relativ geringer technologischer Entwicklung, nukleare KWK eine machbare und wünschenswerte Strategie zur Strom- und Wärmeerzeugung ist. In einem nächsten Schritt soll ein industrieller Prototyp für Testzwecke entwickelt werden.