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Computational neuroimaging: quantitative models of human visual neurons

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Ein genauerer Blick ins menschliche Gehirn

Die meisten Kenntnisse über das menschliche Gehirn entstammen Tierversuchen. Da sich die neuronalen Eigenschaften bei Mensch und Tier allerdings unterscheiden, sind Messungen am menschlichen Gehirn in vergleichbarem Umfang von größter Bedeutung.

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Das EU-finanzierte Forschungsprojekt PRF MODELS (Computational neuroimaging: quantitative models of human visual neurons) sollte diese Wissenslücke füllen und kombinierte nicht-invasive funktionelle Hirntomographie beim Menschen mit Analysen neuronaler Eigenschaften. Mittels einer neuen Methode der funktionellen Neurobildgebung untersuchte man Eigenschaften menschlicher Gehirnzellen (Neuronen) genauer, die zuvor in invasiven Tierversuchen ermittelt worden waren. Die Methode eignet sich nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch für die klinischen Neurowissenschaften, um beispielsweise seltenen und häufigen Ursachen von Sehstörungen auf den Grund zu gehen. PRF MODELS replizierte zuerst die experimentell im Tierversuch ermittelten Ergebnisse und menschlichen Verhaltensdaten mittels Computermessungen. Die Messergebnisse wurden anschließend mit den theoretisch ermittelten Werten abgeglichen. Schließlich sollten komplexere Modelle neuronaler Eigenschaften unter natürlichen Beobachtungsbedingungen validiert werden. Die neuropsychologische Evaluierung zweier Schlaganfallpatienten ergab spezifische Defizite bei der Bewegungswahrnehmung. Die Ergebnisse belegen verschiedenste Mechanismen, die im menschlichen Sehapparat für die Verarbeitung von Bewegungsdaten zuständig sind. Zudem wurden auch Nachweise für Stabilität und für Plastizität beim seltenen und erblichen Chiasma-Syndrom geliefert. Die PRF MODELS-Methode lässt sich in der Grundlagenforschung wie auch den angewandten Neurowissenschaften einsetzen, wie erste Studien zu dieser Krankheit und anderen, häufiger auftretenden Sehstörungen zeigten.

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