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Investigating the Roles and Mechanisms of Action of Estrogens via Estrogen Receptor ß in Granulosa Cell Tumours of the Ovary

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Zur Rolle von Östrogenen bei Eierstockkrebs

Östrogenen wird bei vielen gynäkologischen Krebserkrankungen ein tumorfördernder Effekt zugeschrieben. So untersuchte nun eine EU-finanzierte Studie den Einfluss weiblicher Geschlechtshormone auf die Bildung und Progression von Granulosazelltumoren (GCT).

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GCT sind seltene Tumorerkrankungen, die rund 5 % aller Ovarialkarzinome (Eierstockkrebs) ausmachen. Obwohl Frauen aller Altersgruppen erkranken, ist die Prognose im jungen Alter besser. Bei den meisten GCT-Patientinnen sind die Steroidöstrogenwerte erhöht, bei rund 70 % dieser Fälle insbesondere die Konzentration von 17 Beta-Östradiol (E2). Forscher des EU-finanzierten Projekts ESTROVARYTUMOUR (Investigating the roles and mechanisms of action of oestrogens via oestrogen receptor ß in granulosa cell tumours of the ovary) untersuchten daher die Rolle von Östrogen und dessen Wirkung auf das Wachstum und die Progression von GCT. An zwei humanen ER-positiven GCT-derivierten Zelllinien (ER: Östrogenrezeptor) wurden molekulare Analysen durchgeführt. Eine E2-Therapie bei fortgeschrittenem GCT schlägt offenbar deshalb an, weil E2 die Migration metastatischer Granulosazellen verhindert. Wie sich zeigte, unterdrückt E2 über den GPER-1-Rezeptor genom- und transkriptionsunabhängig den ERK1/2-Signalweg. An immundefizienten Tiermodellen wurden Transplantationsversuche mit menschlichen GCT-Zellen durchgeführt, sodass an diesen Modellen nun auch mit In-vivo-Bildgebung protektive Effekte von Östradiol- oder GPER-1-Agonisten auf die GCT-Progression und Metastasierung untersucht werden können. Insgesamt lieferte ESTROVARYTUMOUR völlig neue Erkenntnisse zur Rolle von Östrogenen bei der Entstehung von GCT und schuf die Grundlage für die In-vivo-Phase der Untersuchung. Vor allem kann bei dieser speziellen Form von Eierstockkrebs eine E2-Behandlung die weitere Metastasierung verhindern. Die neuen Daten sollen nun unmittelbar in die klinische Anwendung zur Therapie von GCT-Patientinnen überführt werden.

Schlüsselbegriffe

Östrogen, Eierstockkrebs, Granulosazelltumor, 17-beta-Östradiol, ESTROVARYTUMOUR, GPER-1

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