Neue Erkenntnisse zur Gefäßbildung bei Pflanzen
Die drei wichtigsten Gewebearten einer Pflanze – Abschluss-, Grund- und Leitgewebe - bilden sich in der frühen Embryogenese heraus. Noch ist allerdings kaum etwas über die Spezifizierung dieser Gewebe in der ersten Embryonalphase bekannt. Das Projekt BHLH-NETWORKS (The role of bHLH transcription factors during embryo root initiation) lieferte faszinierende neue Erkenntnisse, wie vaskuläres (Leit-)Gewebe im Keimling initialisiert und erhalten wird und entwickelte hierzu das Modell einer heranwachsenden Arabidopsis thaliana (Ackerschmalwand). Pflanzen haben die Fähigkeit zur anhaltenden (nicht abgeschlossenen) postembryonalen Entwicklung. Nach der Spezifizierung im frühen Embryonalstadium bildet sich aus Vorläuferzellen das Gewebe heraus, das postembryonal bestehen bleibt. Die Forscher identifizierten ein bHLH-Transkriptionsfaktor-Dimer (bHLH: basic helix–loop–helix) als kritischen Regulator der vaskulären Entwicklung. Offenbar arbeitet das Dimer unabhängig von der Gewebeidentität, ist aber auf eine kleine vaskuläre Gewebedomän beschränkt, und zwar durch interagierende bHLH-Proteine. Gefunden wurde ein häufiger Mechanismus für die Bildung und nicht abgeschlossene Entwicklung von Leitgewebe. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der Arbeit kürzlich im hochrangigen Fachblatt Developmental Cell.