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The role of Governance in the Resolution of Socioeconomic and Political Conflict in India and Europe

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Die Auswirkungen von Governance auf lokaler Ebene

Seit dem Ende des Kalten Krieges im Jahr 1991 haben sich auf der ganzen Welt neue Formen von innerstaatlichen Konflikten entwickelt. Diese machen überarbeitete Konfliktlösungsstrategien erforderlich, bei denen Ziele gesetzt werden, die über politische und wirtschaftliche Liberalisierung hinausgehen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Im Projekt CORE wurde festgestellt, dass bei traditionellen Ansätzen und Strategien die komplexen sozialen und kulturellen Zusammenhänge auf lokaler Ebene nicht berücksichtigt werden. Daher wollten die Forscher unser Verständnis davon vertiefen, wie sich Governance-Agendas sozial und politisch auf die lokale Konfliktdynamik auswirken. Der Schwerpunkt lag insbesondere auf Konflikten in Europa und Indien, doch die Erkenntnisse lassen sich auf Initiativen zur Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung auf der ganzen Welt anwenden. Die Projektergebnisse trugen zur Entwicklung neuer Theorien und Materialien für globale Governance-Politiken bei, welche die kulturellen Faktoren und die Dynamik der lokalen Politik bisher nicht ausreichend in Betracht zogen. Der Fokus lag auf den kulturellen Prämissen der Governance, wie sie von den Regierten betrachtet wurden. Folglich war eines der Ziele, zu bestimmen, wie diese Prämissen dem Bedarf für Frieden und Sicherheit gerecht werden, auf den die Governance gerichtet sein soll. Die CORE-Mitglieder hinterfragten daher die Konzepte von Frieden, Sicherheit, Demokratie und Menschenrechten, die derzeit für die Entwicklung liberaler Ansätze zur Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung angewendet werden. Dies war ein Ausgangspunkt mit hoher Tragweite, da diese Ansätze für die Außen- und Sicherheitspolitik in der EU von grundlegender Bedeutung sind. Eine vergleichende Untersuchung des europäischen Auslandsengagements und des indischen Inlandsengagements eignete sich zu diesem Zweck hervorragend. Beispielsweise wurde ein europäischer Rahmen zur Friedenskonsolidierung mit regionalen Strategien verglichen, die auf Konflikte auf dem oder nahe des indischen Subkontinents gerichtet sind. Zehn Forschungsteams (fünf in Indien und fünf in Europa) arbeiteten zusammen, um zu untersuchen, wie sich Governance-Initiativen auf die Konfliktdynamik in Bosnien-Herzegowina, Georgien, Zypern, Bihar/Jharkand, Kaschmir und Nordostindien auswirkten. Die Initiative führte zu wichtigen Fortschritte auf mehreren Gebieten. Die Forscher analysierten, wie sich global formulierte und vernetzte Regeln, Normen und Politiken der Governance lokal auf Konflikte auswirken. Sie bewerteten das Ausmaß, in dem sich Governance-Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen in einer Mehrebenendynamik gegenseitig beeinflussen. Weitere Arbeiten umfassten die Verfolgung und Analyse bestimmter Governance-Programme und -Interventionen, die zur Konfliktbewältigung in Europa und Indien durchgeführt wurden. Durch das CORE-Projekt wurden Methoden für eine auf Feldforschung basierende Analyse von Governance-Initiativen in Gesellschaften, die in langfristige Konflikte verwickelt sind, überarbeitet. Das Verständnis von und das Wissen über die kulturelle Dynamik existierender Governace-, Friedens- und Entwicklungspraktiken in Europa und Indien wurde vertieft. Insgesamt leisten die Erkenntnisse und Ergebnisse des Projekts einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Weltpolitik, Governance, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung.

Schlüsselbegriffe

Governance, Konfliktlösung, kulturelle Zusammenhänge, Friedenskonsolidierung, Weltpolitik

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