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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Connecting the animal genome, gastrointestinal microbiomes and nutrition to improve digestion efficiency and the environmental impacts of ruminant livestock production

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Treibhausgasemissionen durch Milchkühe

Um die Treibhausgasemissionen der Milchwirtschaft zu verringern und deren Produktivität zu steigern, haben EU-Forscher die in Rinderdärmen lebenden Organismen näher untersucht. Ihre Resultate gaben Aufschluss über zusammenhängenden Faktoren, welche Emissionen und Effizienz beeinflussen.

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Kühe sind die weltweit wichtigste Methanquelle, für die der Mensch verantwortlich ist. Dieses Gas trägt in starkem Maße zur globalen Erwärmung bei. Nun stehen uns Technologien zur Verfügung, mit denen die mikrobiologischen und genetischen Ursachen und Triebkräfte der starken Methanerzeugung bei Kühen erforscht werden können. Die von der EU finanzierte Initiative RUMINOMICS (Connecting the animal genome, gastrointestinal microbiomes and nutrition to improve digestion efficiency and the environmental impacts of ruminant livestock production) setzte diese neuen Technologien zur Erforschung der Effizienz und zur Ermittlung von Wegen zur Eindämmung der Umweltauswirkungen der Haltung von Wiederkäuern, insbesondere von Kühen, ein. Zu diesem Zweck sammelten und untersuchten die Forscher Daten von 1 000 Kühen in Landwirtschaftsbetrieben in ganz Europa. RUMINOMICS nutzte die Daten zur Bestimmung der genetischen Grundlagen der starken Methanerzeugung sowohl bei den Rindern als auch bei den in ihrem Darm lebenden Mikroorganismen. In der Studie untersuchte man außerdem Variationen der im Darm lebenden Mikroorganismen, wünschenswerte Merkmale für Züchter und die Auswirkungen des Futters auf die Methanproduktion. Eine überraschende Erkenntnis war, dass mit einer genetischen Selektion von Milchkühen, die weniger Methan abgeben, gleichermaßen Tiere auswählt werden, die weniger leistungsfähig beim Geben von Milch sind. Somit erzeugen diese wenig Milch gebender Tiere mehr Methan pro Milcheinheit. Leistungsfähigere Kühe können zwar mehr Methan produzieren, aber da sie mehr Milch geben, ist die Menge an Methan pro Milcheinheit geringer. Daher sollten die Züchter hochleistungsfähige Tiere anstelle von Wiederkäuern mit geringer Methanabgabe auswählen. Haupttriebkraft der Emissionen ist - eher noch als die Mikroorganismen - die Ernährungsweise. Unabhängig davon stellten die Wissenschaftler fest, dass bestimmte Darmmikroorganismen mit geringen Methanemissionen assoziiert waren. Die von RUMINOMICS vorgelegten Resultate liefern eine Fülle von Daten über die den Treibhausgasemissionen in der Molkereiindustrie zugrundeliegende Genetik. Diese Ergebnisse haben das Potenzial, die Effizienz der Milchwirtschaft zu verbessern und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen zu verringern.

Schlüsselbegriffe

Treibhausgasemissionen, Rinder, Kühe, Molkereiindustrie, Milchwirtschaft, Methan, RUMINOMICS

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