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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Modernisation of Vessels for Inland waterway freight Transport

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Die Binnenschifffahrt verbessern

Im Verlauf der vergangenen Jahre hat der Effizienz- und Nachhaltigkeitsdruck auf die moderne Binnenschifffahrt (engl. inland waterway transport; IWT) zugenommen. Um darauf zu reagieren, wurden im Rahmen neuer Forschungsprogramme Ansätze und Möglichkeiten der Nachrüstung entwickelt, wobei zur Verbesserung der Schiffe, die auf dem Rhein und anderen großen europäischen Flüssen verkehren, ein Austausch zu an Bord der Schiffe gesammelten Informationen und bewährten Praktiken stattfand.

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Die Binnenschifffahrt war in Europa über Jahrhunderte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und wird dies auch bleiben. Frachtgütertransport stellt dabei eine wichtige Säule dar, insbesondere der Containertransport. Aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen, welche strengere Umweltschutzauflagen vorsehen, müssen die Frachtschiffe, die auf Europas Flüssen und Kanälen verkehren, jedoch generalüberholt werden, denn nur so können sie den neuen Standards genügen. Ziel des Projektes MOVE IT! (Modernisation of vessels for inland waterway freight transport) war es, Möglichkeiten einer solchen Modernisierung der Binnenschiffe zu erarbeiten. Die ausgearbeiteten Lösungen wurden einer Umweltschutzprüfung unterzogen sowie an fünf Schiffen getestet. Es handelte sich hierbei um ein Containerschiff, drei Schubboote und ein Motorfrachtschiff, das zusammen mit einem Leichter betrieben wird. Bei einer Gegenüberstellung verschiedener Nachrüstoptionen zeigte sich, dass Schiffsbetreiber nur geringes Interesse an Nachrüstoptionen haben, die direkt am Motor ansetzen, da durch Techniken zur Emissionsreduzierung, zu welchen etwa Filter und Katalysatoren zählen, nur sehr geringe Kraftstoffeinsparungen möglich sind. Manchmal können sie gar zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führen, ohne dass dies durch nennenswerte wirtschaftliche Vorzüge an anderer Stelle ausgeglichen würde. Bei einem Umstieg auf alternative Antriebslösungen mit Flüssigerdgas, komprimiertem Erdgas, Brennstoffzellen, dieselelektrischen oder vollelektrischen Motoren wären jeweils größere Modifikationen am Maschinenraum und damit hohe finanzielle Ausgaben erforderlich, was diese Optionen aus wirtschaftlicher Sicht unrentabel macht. Aus den Präferenzen der Schiffsbetreiber wurde außerdem ersichtlich, dass keine der Nachrüstoptionen als Patentlösung für alle Binnenschiffmodelle angesehen werden kann. Daraus wurde deutlich, dass zur Leistungssteigerung von Schiffen für jedes eine Einzelfallbetrachtung notwendig ist. Aufgrund der individuell verschiedenen Bau- und Betriebsweise jedes Schiffes kann nicht von einem allgemein gültigen Lösungsansatz ausgegangen werden. Aus diesem Grund wurden Leitlinien ausgearbeitet, die in leicht zugänglichem Format veröffentlicht wurden und Besitzern wie Betreibern von Schiffen bei der Abwägung zwischen Nachrüstalternativen als Hilfestellung zur Verfügung stehen. Diese befassen sich mit so unterschiedlichen Aspekten wie Hydrodynamik, Betriebseffizienz, Antriebsformen, Bauweise und Gewicht, Dimensionierung und Instandhaltung. Durch die Projektarbeiten wurde deutlich, dass für die Modernisierung der Binnenfahrtsschiffe eine Einzelfallbetrachtung notwendig ist, wobei jeweils Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen müssen. Offensichtlich wurde auch, dass die Notwendigkeit besteht, vergleichsweise kostengünstige Werkzeuge für die verschiedenen Analysemethoden, die zur Bewertung der bestehenden Optionen dienen, zu entwickeln. Frachtfirmen, Logistikdienstleister, die involvierten politischen Entscheidungsträger wie die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit werden von den Projektergebnissen profitieren.

Schlüsselbegriffe

Binnenschifffahrt, Nachrüstungsoptionen, Containerindustrie, Frachtschiffe, Frachtguttransport

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