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A Roadmap for Mental Health Research in Europe

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EU-Roadmap für psychiatrische Forschung

Ein EU-Team erstellte einen Prioritätsplan für die psychiatrische Forschung. Die Studie untersuchte detailliert Stärken und Schwächen in Europa und fasste 125 Ziele zu einer Kurzliste mit sechs maßgeblichen Empfehlungen zusammen.

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Obwohl Europa für die psychiatrische Forschung jährlich mehr als 460 Mrd. Euro ausgibt, verschlechtert sich die Situation zusehends. Die Höhe der europäischen Investitionen in die psychiatrische Forschung ist dabei nicht proportional mit den sozialen Auswirkungen psychischer Erkrankungen und deren Prozentsatz an der gesamten Krankheitslast. Das EU-finanzierte Projekt ROAMER (A roadmap for mental health research in Europe) sollte einen Fahrplan für die europäische psychiatrische Forschung entwickeln, mit dem dieser Forschungsbereich verbessert und die Belastung durch psychische Erkrankungen verringert werden soll. Für die Informationsbeschaffung wurde eine datenbasierte Methodik mit Befragungen zahlreicher Interessengruppen kombiniert. Zunächst erfolgte eine systematische Literaturanalyse zu Stärken und Schwächen derzeitiger europäischer Ressourcen. Dabei wurden insgesamt mehr als 70.000 wissenschaftliche Publikationen geprüft, von denen etwa 28.000 in einer Übersicht zu Maßnahmen in allen europäischen Ländern gelistet sind. Das Team befragte hierzu auch mehr als 1.000 Interessengruppen. Die Analysen ergaben insgesamt 125 Forschungsschwerpunkte, beurteilt nach der abschätzbaren Effektivität, Wirkung, Durchführbarkeit und europäischen Forschungskompetenz. Das Team reduzierte die erste Liste auf sechs Hauptprioritäten für die kommenden 10 bis 15 Jahre. Um diese Empfehlungen umzusetzen, ist nun ein koordinierter Ansatz bei der Finanzierung und dem Kapazitätenaufbau nötig. ROAMER legte eine ausführliche Version des Fahrplans für die Europäische Kommission sowie eine kürzere und vereinfachte Version zur Veröffentlichung vor. Bei den genannten Schwerpunkten geht es um Prävention psychischer Erkrankungen und Förderung der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, Ermittlung von Ursachen und Finanzierung interdisziplinärer Forschungsnetzwerke, weiterhin die Umsetzung besserer Interventionen und Stärkung der Selbstverantwortlichkeit aller, die Leistungen in Anspruch nehmen, einschließlich Pflegepersonal. Schließlich wird vor allem Versorgungsforschung unter Berücksichtigung kultureller und ökonomischer Aspekte empfohlen. Im Rahmen des Projekts erschienen 10 Beiträge in Fachzeitschriften, und weitere Veröffentlichungen sind für die aktive Projektphase geplant. Die Roadmap von ROAMER konzentriert sich auf die psychiatrische Versorgungsforschung in Europa. Mit den festgelegten Prioritäten kann die Europa-2020-Strategie für Wirtschaftswachstum zügiger umgesetzt werden, insbesondere im Hinblick auf die Reduzierung von Risiken wie Armut und sozialer Ausgrenzung.

Schlüsselbegriffe

Psychische Gesundheit, psychische Gesundheitsforschung, psychische Störungen, Wohlbefinden, Roadmap, Forschungsschwerpunkte, Europa, Interessengruppen

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