Erste Tests über neue Krebstherapie zeigen positive Ergebnisse
Die ersten Tests, die zur gezielten Behandlung von Leukämie unter Verwendung von Bismut-213-Alphateilchen durchgeführt worden sind, haben sehr ermutigende Ergebnisse gezeigt. Die neue Therapie, die dank der Forschung der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission entwickelt werden konnte, hat die Versuchsphase am Memorial Sloan-Kettering Cancer Centre in New York durchlaufen. Die ersten Ergebnisse dieses Versuchs wurden auf einem am 28. Oktober 1997 von der Europäischen Kommission in Karlsruhe organisierten Symposium bekanntgegeben. Um das gewünschte Ziel zu erreichen, wird das Bismut-213-Isotop einem "monoklonalen" Antikörper angefügt. Dies ist die einzige Technik, die zu keiner Schädigung der angrenzenden Zellen führt und keine Kenntnisse der Umgebung voraussetzt, da die Antikörper automatisch die gewünschten Zellen erreichen. Im Verlauf der New Yorker Versuchsphase wurden neun Leukämiepatienten behandelt. Es konnte kein akuter Giftgehalt festgestellt werden, jedoch wurde bei verschiedenen Patienten eine Beeinträchtigung des Rückenmarks beobachtet. Außerhalb des Rückenmarks wurde kein Giftgehalt festgestellt. Eine bedeutende Aufnahme wurde lediglich in den behandelten Organen (Knochenmark, Leber, und Blut) festgestellt, wo die geschätzten verabreichten Bestrahlungen die anderswo im Körper vorhanden Werte um das 10.000- bis 40.000fache übersteigen. Die Schlußfolgerung aus dieser ersten Versuchsphase ist, daß die Alphateilchen-Therapie durchführbar und dem Anschein nach sicher ist. Die Verwendung von Bismut-213 wird bei Krebsfällen wie Leukämie, Lymphdrüsenkrebs und mikrometastasischen Karzinomen studiert. Außerdem wird sie für die Behandlung von Prostatakrebs untersucht. In Europa werden gegenwärtig weitere klinische Versuche in Frankreich und Deutschland durchgeführt.