Transfer von Proteomiktechnologien in die klinische Praxis
Proteomanalysen gehören zu den leistungsfähigsten Technologien für die Analyse von Proteinen in Zellen, allerdings ist die Probenvorbereitung zeitaufwändig und eine patientennahe (Point-of-Care) Diagnostik kaum möglich, wenn schnelle medizinische Resultate benötigt werden. Für IVF ist der Zeitraum von 18-24 Stunden, nach denen das Ergebnis vorliegt, zu lang. In diesen Sinne sollte das EU-finanzierte Projekt PROT-HISPRA (High speed proteomics analysis (Prot-HiSPRA): solving the bottlenecks of proteomics technologies for time sensitive proteome driven medical decisions) eine schnellere proteomische Analysetechnik und die geeignete Hard- und Software entwickeln und auch die Probenvorbereitung optimieren. Schwerpunkt waren Analysen des Sekretoms befruchteter Eizellen vor der Implantation, um den Erfolg einer Schwangerschaft zu prognostizieren. Mittels Säulen und Nanopartikeln wurden überschüssige Proteinmengen aus dem Kulturmedium entfernt und die gewünschten Peptide für weitere Analysen isoliert. Entwickelt wurde zudem eine neue Hardware für Peptidauftrennung und -verdau im Hochdurchsatzverfahren, Anschließend erfolgte die Analyse mittels HPLC-Chromatographie, was den gesamten Prozess auf 2 Stunden verkürzte. Insgesamt bietet das Proteomiksystem von PROT-HISPRA enormes Potenzial für die klinische Analyse verschiedenster pathologischer Proben. Da Proteinen unter physiologischen und pathologischen Bedingungen eine wichtige funktionelle Rolle zukommt, kann ein einfacher und kostengünstiger Schnelltest die Diagnose vereinfachen. Auch könnten Behandlungsabläufe besser überwacht, Nebenwirkungen reduziert und das Behandlungsergebnis verbessert werden.
Schlüsselbegriffe
Proteomik, Klinik, IVF, Oozyte, Hardware, Sekretom, Nanopartikel