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IMPLEMENTATION OF NATURAL SPAWNING FOR MARINE FISH SPECIES IN CULTURE - IMPROVING THE QUALITY OF OFF-SPRING AND ANIMAL WELFARE

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Industrialisierung der europäischen Aquakultur

Steigende Bevölkerungszahlen führen zu einer höheren Nachfrage nach Fleisch und Fisch, aber gerade die Fischbestände schrumpfen in wilden Gewässern rasch zusammen. Ein EU-finanziertes Projekt befasste sich mit der Verbesserung von Qualität und Produktivität verschiedener Fischarten in Fischfarmen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Derzeit liegen die Befruchtungsraten in Aquakulturen unter 50%, mit schlechten Überlebensraten bei Embryos und Jungfischen. Das Projekt PROSPAWN untersuchte mehrere Faktoren mit möglichen Implikationen für eine Fischzucht in großem Maßstab. Im Detail wurden Aspekte wie Umweltfaktoren und Haltemöglichkeiten für Arten von Plattfischen und Rundfischen untersucht. PROSPAWN entwickelt und testete zwei Arten von Haltesystemen für Fischbrutbestände: Brutnester für Plattfisch und flache Laufbahnsysteme (shallow raceway systems, SRS) für Rundfisch. Die entwickelten Protokolle ermöglichen eine Bewertung der optimalen Umweltbedingungen und die Minimierung von Störungen für ausgewählte Plattfisch- und Rundfischarten, um diese Brutbestände durch natürliches Laichen zu erweitern. Die Tests der Brutnester für Heilbutt und Steinbutt zeigten keine positiven Auswirkungen auf die Eierproduktion oder das natürliche Laichen, diese erwiesen sich also als kommerziell nicht sinnvoll. Die das Verhalten beeinflussenden SRS wurden mit schwarzen und weißen Arten der Meerbrasse bestückt und zeigten gutes Produktionspotenzial. Die Flexibilität des SRS-Designs ermöglicht ein schnelles und einfaches Einsammeln der Eier sowie die Überwachung von Brutbeständen. Einige Bereiche müssen vor einer kommerziellen Produktion noch untersucht werden, nicht zuletzt die hohen Betriebskosten des Wasserrückführungssystems in SRS. PROSPAWN versuchte außerdem artenspezifische natürliche Lebensräume zu schaffen und die Wirkung von Licht, Temperatur und Lärm auf das Laichen zu bewerten. Überraschenderweise wirkten sich Veränderungen der Lichtperiode nicht negativ auf das Laichen in der senegalesischen Sohle aus, der Zeitpunkt des Laichens wies allerdings darauf hin, dass die Temperatur ein wichtiger Faktor sein kann. Eine Schallbelastung brachte eine Beeinträchtigung der lebensfähigen Eier und Larvenentwicklung in den Kabeljau-Brutbeständen. Entwickelt wurde ein automatisiertes Bewertungstool für die Qualität der Eier mit der Bezeichnung EQuaP und basierend auf objektiven Blastomere-Bewertungskriterien, das zuverlässige Vorhersagen zum Schlüpfen und zur Qualität machen kann. Die Projektergebnisse wurden in zwei Workshops zum Thema Brutbestände verbreitet, was zu etwa 17 Besprechungen und wissenschaftlichen Artikeln führte. Insgesamt werden diese Maßnahmen zur Entwicklung von Leitlinien für die Optimierung von artenspezifischen Zuchtprogrammen und zur Minimierung von Investitionen in suboptimale Eigelege beitragen. Dies sollte dabei helfen, die europäische Aquakulturindustrie durch eine nachhaltige Bewirtschaftung der Brutbestände von kommerziell wichtigen Zuchtarten zu stärken.

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