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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Abkommen über Galileo erzielt

Die Mitglieder der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) haben ein Abkommen über die Finanzierungsbeiträge für Galileo, das europäische Satellitennavigationssystem, erzielt, das den Weg für den offiziellen Start des Projekts ebnet. Die Genehmigung der Gründung des gemeinsa...

Die Mitglieder der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) haben ein Abkommen über die Finanzierungsbeiträge für Galileo, das europäische Satellitennavigationssystem, erzielt, das den Weg für den offiziellen Start des Projekts ebnet. Die Genehmigung der Gründung des gemeinsamen Unternehmens, die von der ESA und der EU unterzeichnet werden musste, wurde verzögert, nachdem die ESA-Mitgliedstaaten sich nicht über die Aufteilung der Finanzierungsbeiträge einig werden konnten. Die Länder, die mehr in das Projekt investieren, profitieren auch mehr davon in Form von Verträgen. Die Regierungen waren daher in der ungewöhnlichen Situation, dass sie mehr Beiträge leisten wollten, als die anderen ESA-Mitglieder für zustimmungswürdig befanden. Das Abkommen erhält seine endgültige Fassung bei der Tagung des ESA-Rates auf Ministerebene am 27. Mai und Einzelheiten darüber werden kurz darauf erwartet. "Dies ist ein großer Tag für Europa im Allgemeinen und die Raumfahrtgemeinschaft im Besonderen", erklärte ESA-Generaldirektor Antonio Rodotà nach der Erzielung des Abkommens. "Im Bewusstsein der wirtschaftlichen, industriellen und strategischen Bedeutung der Satellitennavigation sind unsere Mitgliedstaaten zu einer Einigung im gemeinsamen Interesse gekommen. [.] Galileo ist definitiv Realität." Das gemeinsame Unternehmen wird seinen Sitz in Brüssel haben und wird für die Entwicklungs- und Validierungsphase sowie für die Vorbereitungen für den Aufbau und den Betrieb der Systeme verantwortlich sein. Dies ist das erste Projekt, das gemeinsam von der ESA und der Europäischen Union durchgeführt wird. Die Vorsitzende des ESA-Ministerrates und deutsche Ministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn begrüßte diese Nachricht. Sie meint, dass sie bedeute, dass "Europa einmal mehr bewiesen hat, dass es in der Lage ist, bei Hochtechnologie für ein Programm, das für jeden von uns im täglichen Leben nützlich ist, ganz vorn zu bleiben." Bulmahn gab auch ihre Absicht bekannt, bei der Tagung am 27. Mai zur Restrukturierung und Konsolidierung des europäischen Trägerbereichs aufzurufen. Die Ministerin ist der Ansicht, dass die europäische Raumfahrtindustrie für den Bau und Betrieb der Trägersysteme eine größere Verantwortung übernehmen müsse. "Langfristig sollen staatliche Forschungsgelder nur noch für die Entwicklung neuer Technologien eingesetzt werden." Die Konsolidierung des europäischen Trägerbereichs solle durch die Vergabe des Auftrags für die Produktion der Ariane-Trägerrakete an ein einziges Unternehmen erreicht werden, meint Bulmahn. "Wir müssen in einem stark umkämpften Markt wettbewerbsfähige Strukturen schaffen", erklärte sie am 26. Mai. Weitere Diskussionsthemen der Tagung sind die Öffnung des europäischen Weltraumbahnhofs in Kourou für die russische Trägerrakete Sojus, Beiträge zur Entwicklung der Internationalen Raumstation (ISS) und die Zusammenarbeit zwischen der ESA und der EU.

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