Weiterverwendung gebrauchter Fitnesshandtücher
Fitnessstudios entsorgen jährlich etwa 80 % ihrer Handtücher. Da dies zu großen Abfallmengen führt, hat Arpe Barcelona, ein Hersteller von technischem Gewebe, eine nachhaltige Mikrofaseralternative entwickelt. „Unsere Mikrofaserhandtücher beinhalten eine Rückkaufoption, nachdem sie das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben“, sagt Joan Pera, Geschäftsführer von Arpe Barcelona. „Wir recyceln diese gebrauchten Handtücher dann, verwandeln diese in Reinigungstücher und vollenden somit die Kreislaufwirtschaft.“ Als eines der ersten Unternehmen, das sich auf die Herstellung und Personalisierung von Mikrofasergeweben und -handtüchern spezialisiert hat, musste Arpe Barcelona die technische Machbarkeit des Geschäftsmodells sicherstellen. Mit der Unterstützung durch das EU-finanzierte Projekt ARPE-CIRCULAR-TOWEL konnte das Unternehmen dies erreichen. „Während des Projekts optimierten wir unseren Geschäftsplan und bereiteten das Produkt auf die Vermarktung vor“, sagt Pera. „Dies beinhaltete die Identifizierung und Analyse des EU-Markts, der Vertriebskanäle, wichtiger Interessengruppen, relevanter Vorschriften und unserer zentralen Alleinstellungsmerkmale.“
Die Herausforderung der Kundenakquise
Laut Pera sei das überraschendste Ergebnis dieser Forschung die Herausforderung des Verkaufs von Second-Life-Produkten gewesen: „Wir dachten ursprünglich, dass die größte Herausforderung die Organisation der Logistik für die Rückgewinnung und Wiederverwertung der Handtücher sei. Doch es stellte sich, zumindest im kleinen Maßstab, heraus, dass dies der einfachste Teil war!“ Die Akquise potenzieller Kunden war allerdings eine andere Geschichte. „Wir waren überrascht, denn als wir die Handtücher zunächst präsentierten, war die Reaktion sehr positiv, viele Fitnessstudios zeigten erhebliches Interesse“, merkt Pera an. „Doch letztlich stellten wir fest, dass für den tatsächlichen Geschäftsabschluss eine andere Geisteshaltung in Bezug auf die Vorstellung zum Kauf von etwas ,Gebrauchtem‘ erforderlich war.“ Zur Überwindung dieser Barriere hat das Unternehmen das Produkt bei Technologiezentren, Berufsvereinigungen, Handelsmessen und Seminaren beworben. Zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit wurde zudem eine Kampagne für Öffentlichkeitsarbeit gestartet.
Ein sinnvolles Geschäftsmodell
Während einer ersten Demonstration gegenüber echten Fitnessstudios wurden über das Projekt erfolgreich 100 kg an Handtüchern, die das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht hatten, in 2 500 neue Reinigungstücher umgewandelt. „Obwohl es offensichtlich erscheinen mag, dass ein Handtuch unter Verwendung eines Rückkaufsystems mehrere Leben haben kann, gestaltet es sich weder offensichtlich noch einfach, dies in ein wettbewerbsfähiges und profitables Geschäft zu verwandeln“, erklärt Pera. Ausgehend von dieser Demonstration rechnet Arpe damit, dass es etwa 48 Millionen Mikrofaserhandtücher pro Jahr vermarkten wird, was einem Gegenwert von 98 Mio. EUR entspricht. Außerdem geht Arpe davon aus, dass die Produktion und der Verkauf der neuen Reinigungstücher das Marktpotenzial des Unternehmens auf 176 Mio. EUR verdoppeln wird. „Diese Zahlen belegen offenkundig, dass unser Geschäftsmodell sowohl technisch als auch wirtschaftlich sinnvoll ist“, merkt Pera an. „Doch vor allen Dingen zeigt es, dass unser Produkt zu einer nachhaltigeren industriellen Produktionsweise beitragen wird.“ Auf der Grundalge eines robusten Geschäftsplans arbeitet Arpe jetzt an der Optimierung seiner Vermarktungs- und Verkaufsstrategie, für welche die Beantragung zusätzlicher EU-Mittel erwogen wird.
Schlüsselbegriffe
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