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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Mehr Bürgernähe im Hochwasserschutz

Die Europäerinnen und Europäer profitieren nicht nur direkt von EU-finanzierten Hochwasserschutzmaßnahmen, sondern tragen auch zu ihrem Erfolg bei. Ein gutes Beispiel ist WESENSEIT, das den Bürgern die Möglichkeit bietet, ihre eigene Umgebung zu überwachen und Gefahren zu melden.

Das im Oktober 2012 auf den Weg gebrachte Projekt kehrt die Vorstellung um, dass mögliche Gefahrenwarnungen von den Behörden zu den in den gefährdeten Gebieten lebenden Menschen durchsickern sollten. Es stärkt Europas Reaktionsfähigkeit im Wassermanagement, indem es jene mit einbindet, die direkt gefährdet sind. Bürger – wie freiwillige Flutwächter im Vereinigten Königreich oder Katastrophenschutzfreiwillige in Italien – werden dazu ermuntert, mithilfe neuer speziell entwickelter Apps selber aktiv zu werden und Informationen und Bilder über Telefon an die entsprechenden Behörden zu melden. Das Projekt WESENSEIT, das im September 2016 endet, führt derzeit Testläufe in Italien, den Niederlanden und im Vereinigten Königreich durch. In Italien etwa wurde Ende März 2014 in Vicenza die Bewertung einer Flutsimulation mit 500 Freiwilligen abgeschlossen. Das Projekt, das unter dem RP7 finanziert wird, schöpft ungenutzte Möglichkeiten von Handys und sozialen Medien voll aus, und gibt den Bürgern dadurch die Möglichkeit, aktiv zu sein, indem sie wertvolle Informationen über Wasserstände selber erheben, bewerten und weitergeben können. Diese Variante soll zur Kostenreduzierung für finanziell schwache lokale Behörden beitragen und als Frühwarnsystem dienen. Das Projekt sollte auch zu Geschäftsgelegenheiten für App-Entwickler beitragen, die ihre Innovationen innerhalb einer soliden vom Projekt geschaffenen Infrastruktur entwickeln und testen können – und das Leben der Menschen in gefährdeten Gebieten spürbar verbessern. Andere EU-finanzierte Projekte der jüngsten Zeit haben sich auf innovative Mittel für das Management und die Verhütung von Hochwasser konzentriert. Das Projekt IMPRINTS entwickelte beispielsweise ein Frühwarninstrument, um die Reaktionszeiten auf flutartige Überschwemmungen auf zwei Stunden und weniger zu verkürzen, wodurch den Menschen potenziell mehr Zeit zur Verfügung steht, um sich zu retten. Die IMPRINTS-Plattform stützt sich auf bessere Niederschlagsvorhersagen mithilfe von meteorologischen Modellen und Wetterradarnetzen. Dem Projekt war ein erheblicher Erfolg beschert, denn wasserbezogene Dienstleistungen und hydrometeorologische Betriebe in Spanien, der Schweiz und Frankreich setzen jetzt die Innovationen dieses Projekts ein, um ihre eigenen Echtzeitvorhersagesysteme besser abzustimmen. Das Projekt URBANFLOOD entwickelte Sensoren, um Hochwasserschutzdämme zu überwachen und im Falle eines Dammbruchrisikos früh zu warnen. Die im Untergrund angebrachten Sensoren ermitteln Veränderungen der Wasserstände sowie anderer Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit und Erdbewegungen, die möglicherweise zu Überflutungen führen können. Die Informationen werden anschließend von der Modellierungssoftware des Projekts analysiert und im Falle eines Problems wird ein Alarm ausgelöst. Zusammengenommen unterstreichen diese drei Projekte die Bedeutung, die die EU dem Hochwasserschutz beimisst. Die kürzlichen Ereignisse in England, Mitteleuropa und anderswo haben uns wieder an die menschlichen und wirtschaftlichen Kosten von Überschwemmungen erinnert. Die Anzahl der betroffenen Menschen, soll sich in den kommenden siebzig Jahren verdoppeln und die jährlichen Schäden sollen von 7,7 Mrd. EUR auf 15 Mrd. EUR steigen. Weitere Informationen sind abrufbar unter: WESENSEIT www.wesenseit.eu Project factsheet: http://cordis.europa.eu/project/rcn/106532_de.html

Länder

Vereinigtes Königreich

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