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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Gelber Reis zur Bekämpfung von Vitamin A-Mangel

Zur Synthese von Beta-Carotin (Provitamin A) entwickelter Reis könnte dazu dienen, Vitamin A-Mangel, eine der Hauptursachen für Erblindung und Sterblichkeit in Entwicklungsländern, vorzubeugen. Hintergrund Carotinoide sind für die menschliche Gesundheit und die Lebe...

Zur Synthese von Beta-Carotin (Provitamin A) entwickelter Reis könnte dazu dienen, Vitamin A-Mangel, eine der Hauptursachen für Erblindung und Sterblichkeit in Entwicklungsländern, vorzubeugen. Hintergrund Carotinoide sind für die menschliche Gesundheit und die Lebensmittelindustrie wichtig. Beta-Carotin ist eine Vorstufe von Vitamin A, das für gesundes Sehvermögen, Wachstum, Knochenentwicklung und Immunität gegen Krankheiten von entscheidender Bedeutung ist. Als Antioxidanten und Adsorbenzien von freien Radikalen können Carotinoide, die in Lebensmittelfarben und Aromastoffen verwendet werden, Krebs, Herzerkrankungen und vorzeitigem Altern vorbeugen. Das ,,Carotene Plus"-Projekt des Programms FAIR der Europäischen Kommission befaßte sich mit gentechnisch veränderten Kulturen bzw. Mikroorganismen, um ausgewählte Carotinoide zu produzieren. Eine bisheriges Ergebnis ist die Synthese von Beta-Carotin in dem eßbaren Teil der Reispflanze. Der transgene Reis könnte als Waffe gegen Vitamin A-Mangel, einem großen Gesundheitsproblem in 118 Ländern, eingesetzt werden. Beschreibung, Wirkung und Ergebnisse Dank ,,Carotene Plus" wurden zahlreiche Carotinoid-Gene für Studienzwecke und Genmanipulationen verfügbar. Abgesehen von dem carotinhaltigen Reis kann das Projekt noch mit anderen Erfolgen aufwarten: vitaminreiche Tomaten und gentechnische Synthese eines Bestandteils eines Aromastoffes. Die Teams des ,,Reisprojekts" schleusten mit Hilfe eines Vektors, der von dem Bakterium Agrobacterium tumefaciens transportiert wurde, Gene von Narzisse pseudonarcissus (daffodil) zur Beta-Carotin-Synthese in Reis ein. Da Carotinoide in Blättern eine wichtige Rolle bei der Photosynthese spielen, blieb ein wesentlicher Prozeß größtenteils unberührt, und man konzentrierte sich auf die Expression des besagten Pflanzengens ausschließlich im Endosperm bzw. dem eßbaren Teil der Reispflanze. Der transgene Reis gedeiht gut und sein Endosperm ist gelb, die Farbe des Beta-Carotins. Unter Verwendung traditioneller Züchtung wird der nächste Schritt darin bestehen, die Gene auf andere Reissorten, die an die lokalen Bedingungen angepaßt sind, zu übertragen. Oberstes Gebot wird natürlich sein, daß der Reis für die menschliche Gesundheit und die Umwelt unschädlich ist und die europäischen gesetzlichen Bestimmungen erfüllt. Nur dann soll den Landwirten in den Entwicklungsländern der Zugang zur Saat freigegeben werden. Die Vorteile sind enorm: Durch die Verringerung des Vitanmin A-Mangels bei Kindern im Vorschulalter konnte die Sterberate in dieser Bevölkerungsgruppe um 23% gesenkt werden. Organisation der Partnerschaft Die Hauptforschungsteams des Reis-Projekts arbeiten am Eidgenössischen Institut für Technologie und der Albert-Ludwig Universität Freiburg. Andere Partner sind D.J. Van der Have bv, ein Saatunternehmen aus den Niederlanden, Universitätsteams, die sich auf Pflanzenmolekularbiologie spezialisiert haben, ENEA (Italien), Royal Holloway and Bedford New College (UK) und das CNRS (Frankreich), sowie Forschungsgruppen mit Spezialisierung in carotinoider Biosynthese/Regulation und Pilzstoffwechsel, Universidad de Sevilla (Spanien), und Biochemie und Ernährung an der Unviersität Hohenheim (Deutschland).