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Lean Product and Process Development

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Neue Konzepte für schlanke Produktion und Prozessführung

Voraussetzung für wettbewerbsfähige und nachhaltige Produktionsprozesse ist eine schnelle Anpassung an neue Marktbedürfnisse unter Berücksichtigung des gesamten Produktlebenszyklus. Europäische Forscher entwickelten wertschöpfende Instrumente bei gleichzeitiger Minimierung von Materialabfällen.

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Die so genannte "schlanke Produktion" ist ein Geschäftsmodell zur systematisierten Produktionsorganisation und soll Faktoren ausräumen, die Wertschöpfung verhindern und zur Verschwendung von Ressourcen beitragen. Ziel ist die Steigerung von Produktivität und Produktqualität. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt "Lean product and process development" (LEAN PPD) entwickelte neue Methoden, Informatikwerkzeuge und Trainingskurse für die schlanke Produktion. Ergebnisse des Projekts waren das Paradigma LEAN PPD sowie das Modell LeanPPD sowie entsprechende Methoden und Leitlinien. Ziel ist eine systematisierte Produktionsorganisation für den gesamten Produktlebenszyklus, um Qualität, ökologische Nachhaltigkeit und Kostenfaktoren von kundenspezifischen Produkten zu verbessern. Für einen nutzerorientierten Ansatz wurden fünf Fallbeispiele auf Basis von Endnutzern verschiedener Branchen ausgewählt, die sich am Konsortium beteiligten, mit Schwerpunkt auf der Automobil-, Flugzeug- und Hausgerätebranche. Entwickelt wurde ein Selbstbewertungsinstrument, das so genannte Lean T2 Transformation Toolkit, mit dem Hersteller ihre Situation analysieren und Strategien für eine schlanke Produktion definieren können, indem qualitative und quantitative Leistungskennzahlen eingeführt werden. Ein Modellierungs- und Planungsinstrument zur Wertidentifizierung und Abfallminimierung (Value Identification and Waste Elimination) fördert die Wertschöpfung und Minimierung von Materialabfällen. Hierzu wird der Zeit-, Kosten- und Materialaufwand derzeitiger und geplanter Prozesse analysiert und für die schlanke Produktion optimiert. Die mengenorientierten Empfehlungen (Set-Based Lean Design Tool) sollen die Prinzipien der schlanken Produktion in der gesamten Planungsphase sicherstellen. Schließlich werden Designkonzepte mit einem automatisierten KBE-Instrument (wissensbasierte Konstruktion - knowledge-based engineering) geprüft, um die Kompatibilität mit Fertigungsprozessen zu gewährleisten und Abweichungen schneller zu korrigieren. KBE umfasst auch eine Methode zur Kostenabschätzung, die einen Vergleich verschiedener Fertigungsmethoden für ein und dasselbe Produkt ermöglicht. Von der Umsetzung der Empfehlungen von LEAN PPD und entsprechender Methodik sollen neben wichtigen europäischen Industriezweigen auch kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU) profitieren. Indem der Schwerpunkt nicht nur auf die Abfallminimierung, sondern auch die Wertschöpfung gelegt wird, können sich Hersteller den Marktanforderungen anpassen und damit auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig bleiben.

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