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Sustainable prevention of obesity through integrated strategies

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Ein Gemeinschaftskonzept für die Prävention von Fettleibigkeit

Die Anzahl der Übergewichtigen oder Fettleibigen ist in Europa und in Industriestaaten wie Nordamerika ansteigend. Die daraus resultierende Belastung für die Gesundheitssysteme ist aufgrund eines höheren Auftretens chronischer Erkrankungen wie unter anderem Diabetes-Erkrankungen, koronarer Herzerkrankungen und Schlaganfällen akut.

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Fettleibigkeit ist größtenteils auf eine ungesunde Lebensweise mit zu wenig Bewegung und zu hoher Kalorienaufnahme zurückzuführen. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts SPOTLIGHT (Sustainable prevention of obesity through integrated strategies) wurden integrierte gemeinschaftsbasierte Strategien zur Förderung der Gesundheit entwickelt, um Fettleibigkeit vorzubeugen. Um die Wissensgrundlage für Fettleibigkeit verursachende Faktoren sowie effektive Strategien zur Unterstützung einer gesunden Lebensweise zu verbessern, wurden im Rahmen von SPOTLIGHT fünf detaillierte Fachliteratur-Prüfungen durchgeführt. Zudem wurde ein Qualitätsbewertungsinstrument entwickelt, um Untersuchungen anhand von Beobachtungen und Experimenten einstufen zu können. Zu den Faktoren zählten unter anderem selbstregulierende individuelle Verhaltensweisen sowie physische, umweltbedingte und gesellschaftliche Bestimmungsfaktoren für Fettleibigkeit. Selbstmotivation, Selbstwirksamkeit und die Fähigkeit zur Selbstkontrolle erwiesen sich als gute Indikatoren für eine effektive, lang anhaltende Gewichtskontrolle und für ein höheres Maß an körperlicher Aktivität. In Nordamerika wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen urbaner Ausbreitung und gemischter Landnutzung sowie Fettleibigkeit festgestellt. An anderer Stelle war die Überprüfung aufgrund häufig unterschiedlicher angewandter Methoden unklar, sodass sich die Ergebnisse aufgrund von Verzerrungen als unzuverlässig erwiesen. Ein positiver Trend wurde allerdings bei sozialen Netzwerken festgestellt, die eine Reduktion von Fettleibigkeit ermöglichen. Umweltfaktoren, die sich auf die körperliche Betätigung und die Ernährung auswirken, wurden unter Verwendung zweier Geoinformationssysteme – Google Earth und Google Street View – bewertet. Virtuelle Tests und Feldtests zeigten eine gute Korrelation, sodass SPOTLIGHT den Weg für EU übergreifende Erhebungen und Audits bezüglich Wohngegenden ebnete. Forscher entwickelten darüber hinaus einen interaktiven Webatlas zu Interventionen auf verschiedenen Ebenen, die im Gange waren. Geprüft wurden ebenfalls die Bereiche Reichweite, Wirksamkeit, Übernahme, Umsetzung und Aufrechterhaltung von gegen Fettleibigkeit gerichteten Interventionsmaßnahmen auf mehreren Ebenen. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass Interventionsmaßnahmen auf mehreren Ebenen oftmals nachhaltiger und effektiver sind als Einzelansätze. Um so positive Ergebnisse wie möglich zu erreichen, müssen die politischen Entscheidungsträger, Sponsoren und Teilnehmer in den Planungsprozess miteinbezogen werden. Eine Webseite zur Vermittlung der Interventionsstrategie könnte zudem zu mehr Beteiligung und zu besseren Ergebnissen im Hinblick auf die Prävention von Fettleibigkeit führen. Die Resultate fanden Einzug in 20 wissenschaftlichen Publikationen in Peer-Review-Fachzeitschriften. SPOTLIGHT wird ein besseres Verständnis von gemeinschaftlichen Interventionen auf mehreren Ebenen ermöglichen, die sich aufgrund von Verhaltensänderungen bei der Prävention oder Verringerung von Fettleibigkeit als effektiv erweisen könnten. Diese evidenzbasierten Methoden könnten dann europaweit umgesetzt werden, um die Auswirkungen von Fettleibigkeit abzuschwächen, um eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen und um die aus Fettleibigkeit hervorgehende Belastung für die Gesundheitssysteme zu senken.

Schlüsselbegriffe

Fettleibigkeit, Gemeinschaftskonzept, SPOTLIGHT, körperliche Aktivitäten, georäumliche Dienste, Eingreifen auf mehreren Ebenen

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