Auf der Suche nach Medikamenten für primäre Hyperoxalurie
Die Leberzellen können bei PH-1 Glyoxylat nicht in Glycin umwandeln, was zur Bildung und Akkumulation unlöslicher Oxalat-Kristalle führt. Da die Nieren diese Abbauprodukte nicht ausscheiden können, kommt es letztendlich zum Multiorganversagen.Das EU-finanzierte Projekt PH-1 (New drugs for the treatment of primary Hiperoxaluria) sollte nun neue Therapien für PH-1 entwickeln. Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit war die Unterdrückung des Enzyms Glykolat-Oxidase (GO), um die Bildung von Glyoxylat mittels Substratreduktionstherapie (SRT) zu verhindern.Studien an genetisch veränderten Mäusen zeigten, dass sich GO für eine relativ verträgliche SRT-Technik zur Behandlung von PH-1 eignet. Zudem wurde die Struktur von GO bei Menschen und Mäusen als Basis für die Entwicklung effektiver niedermolekularer Substanzen zur GO-Inhibition enthüllt. Davon profitiert die Wirkstoffforschung gegen PH-1 und andere Erkrankungen, die durch Akkumulation von Oxalat entstehen.Die Projektpartner generierten mehrere kleine Moleküle mit viel versprechender inhibitorischer Aktivität gegen GO, die derzeit biologisch geprüft werden. Von einem der Projektpartner wurden geeignete neuroprotektive und Zytotoxizitätstests entwickelt. Das biologische Screening ergab, dass einige dieser Verbindungen neuroprotektiv wirken ohne zytotoxische Nebenwirkungen.Die Erfolge des Projekts fördern die Entwicklung einer wirksamen Therapie, die bei PH-1-Patienten die Lebensqualität erheblich verbessern sollte. Die Kommerzialisierung dieser lebensrettenden Medikamente könnte die Gesundheitsausgaben aufgrund häufiger medizinischer Untersuchungen senken und Leber- und Nierentransplantationen hinfällig machen.