Die Vielfalt der Maculinea-Schmetterlinge
Maculinea-Larven parasitieren viele verschiedene Ameisenarten durch Nachahmung der Moleküle auf der Ameise, die als kutikuläre Kohlenwasserstoffe (CKW) bekannt sind. Allerdings sind Maculinea-Populationen klein und fragmentiert und dadurch weniger in der Lage, sich an neue Wirtsarten anzupassen. Das EU-finanzierte Projekt INDIFFERANT ("Individual differences of a social parasite of ants") untersuchte die Unterschiede in Genetik, CKW-Profil und Wirtsspezifität bei verschiedenen Maculinea-Populationen. INDIFFERANT sammelte CKW-Profile von Larven der Maculinea alcon in ihrem europäischen Verbreitungsgebiet. Man wollte herausfinden, ob es Unterschiede zwischen den Kern- und Randpopulationen gab. Es zeigt sich, dass sich die CKW-Profile im Kerngebiet deutlich unterschieden und variabler waren als in der Peripherie. Das lässt darauf schließen, dass Populationen mit zwei Wirten einen evolutionären Kompromiss erreichen und keine unterschiedlichen Wirtsprofile entwickeln. Darüber hinaus könnten Maculinea-Populationen aus dem Kerngebiet zwei oder mehr Wirtsameisen parasitieren. Die geringere genetische Variation in Populationen aus der Peripherie hat eventuell dazu geführt, dass sie weniger gut mehrere Wirtsameisen imitieren oder sich an diese anzupassen können. Weitere genetische Tests werden analysiert, um die vorläufigen CKW-Daten zu bestätigen. INDIFFERANT soll das Verständnis und die Bemühungen um den Erhalt der Maculinea alcon-Schmetterlinge verbessern.
