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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Mechanisms of prevention of type 2 diabetes by lifestyle intervention in subjects with pre-diabetes or at high-risk for progression

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Prädiktive Marker für das Fortschreiten von Diabetes-Erkrankungen

Der Typ 2-Diabetes erreicht epidemische Ausmaße und ist für fast 10% aller im europäischen Gesundheitswesen anfallenden Kosten verantwortlich. Erkrankungsbezogene Biomarker könnten einen völlig neuen Ansatz für die Prävention der Erkrankung ermöglichen.

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Es verdichten sich die Hinweise darauf, dass der Typ-2-Diabetes durch eine Änderung der Ernährung und durch körperliche Bewegung verhindert werden kann. Die großen Unterschiede bei den individuellen Reaktionen auf diese Interventionen machen es jedoch schwierig, Personen zu identifizieren, für die ein Risiko auf die Entwicklung einer Diabetes-Erkrankung besteht. Derzeit ist Glukose der einzige akzeptierte Biomarker für Diabetes. Die Glukosewerte verändern sich allerdings in den letzten physiologischen Entwicklungsstadien der Erkrankung, was in einer verspäteten Diagnose resultiert. Das EU-finanzierte Projekt DEXLIFE (Mechanisms of prevention of type 2 diabetes by lifestyle intervention in subjects with pre-diabetes or at high-risk for progression) ging dieses Problem über die Identifizierung von Biomarkern für das Fortschreiten der Erkrankung an. Diese Biomarker prognostizieren den Übergang von einem normalen Stoffwechselzustand mit normaler Glukosetoleranz zu einer Diabetes-Vorstufe, die von einem Typ-2-Diabetes gefolgt wird. Um diese Entwicklung hin zu Diabetes-Erkrankungen unter der Bevölkerung zu bewerten, untersuchten die DEXLIFE-Partner vier verschiedene Kohorten und wurde eine neue prospektive Längsschnittstudie durchgeführt. Daten in Bezug auf den klinischen Phänotyp, das Metabolom-/Lipidom-Profil, die Proteinexpression, die Transkriptomik, die Epigenetik und die Genetik wurden gesammelt und ausgewertet. Hierdurch sollten umweltbedingte Risikofaktoren und Biomarker im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Stadien von Typ 2-Diabetes-Erkrankungen entdeckt werden, mit denen sich die relevanten klinischen Endpunkte vorhersagen lassen. Die Forscher identifizierten neue Metabolit-Marker, die im Anschluss an Ernährungs- und Bewegungsinterventionen wesentliche Veränderungen zeigten. Im Zuge der Interventionsstudie zeigte sich, dass Änderungen des Lebensstils zu erheblichen Veränderungen bezüglich individueller Physiologie, Gesundheit und Blutzuckerspiegel führten. Dies verdeutlicht, dass Entscheidungen bezüglich des Lebensstils auf das Stoffwechselgleichgewicht von Bedeutung sind. Im Rahmen von DEXLIFE wurde unter Verwendung eines Ansatzes aus dem Bereich der Systembiologie ein personalisiertes Interventionsmodell entwickelt. Dieses kann bei Screening-Programmen genutzt werden, um Einzelpersonen zu identifizieren, für die ein hohes Risiko besteht und bei denen noch kein Diabetes diagnostiziert worden ist. Neun Publikationen sind von Peer-Review-Fachzeitschriften akzeptiert worden und acht Publikationen befinden sich in der Vorbereitung. Information zu den neuen Biomarkern sind auf internationalen Konferenzen vorgestellt worden. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Diagnosemittel, welche die über DEXLIFE identifizierten Biomarker messen und welche personalisierte Interventionsmodalitäten darlegen, zu einem vermarkteten Produkt führen werden, das diesen Forschungsergebnissen zugrunde liegt. Die Aufklärung von Verbrauchern über die Vermeidung von Diabetes-Risiken könnte ebenfalls durch diese neuen Informationen verbessert werden. Im Bereich der zukünftigen Gesundheitspolitik könnten insgesamt wesentliche Fortschritte bei der Diabetes-Prävention bezüglich Personen mit einem hohen Risiko erzielt werden.

Schlüsselbegriffe

Prädiktive Marker, Typ-2-Diabetes, DEXLIFE, Glukoseintoleranz, Metabolit

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