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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Neurobiological mechanisms of endogenous pain modulation

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Kontrolle von chronischen Schmerzen

Chronische Schmerzen stellen weltweit eine ernste gesundheitliche Belastung dar. In Europa leiden etwa 20% der Erwachsenen unter Schmerzen und es entstehen dadurch Kosten von mehr als 200 Mrd. EUR pro Jahr.

Forscher vermuten, dass chronische Schmerzen auftreten, wenn Schmerzen individuell nicht angemessen moduliert oder gesteuert werden können. Die Dysfunktion tritt wahrscheinlich im Rückenmark auf, der Teil des zentralen Nervensystems, wo die Schmerzsignale zuerst verarbeitet und an das Gehirn weitergeleitet werden. Das EU-finanzierte Projekt PAIN MODULATION ("Neurobiological mechanisms of endogenous pain modulation") will besser verstehen, wie Schmerz empfunden wird. In der ersten Phase des Projekts wurde unter anderem mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) die Position von Reaktionen auf schmerzhafte Reize lokalisiert. Die Forscher fanden heraus, dass Schmerzreaktionen auf der Rückseite des Rückenmarks stattfinden. Als nächstes wurde untersucht, ob das Rückenmark auf visuelle Reize im Zusammenhang mit Schmerzreaktionen reagiert. Es stellte sich heraus, dass das Rückenmark reagierte, wenn die Teilnehmer gelernt hatten, Schmerzen auf visuelle Reize zu beziehen. Interessanterweise war die Reaktion auf eine schmerzhafte Stimulation umso schwächer, je mehr ein Teilnehmer Schmerzen erwartete. Andererseits reagierte das Rückenmark auf visuelle Signale, die Schmerzen vorhersagten. Außerdem stellte sich die Schmerzreaktion als dynamisch heraus. So nahm die Reaktion im Rückenmark ab, wenn den optischen Reizen keine Schmerzen mehr folgten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass es ein Informationsfluss vom Gehirn zum Rückenmark gibt, der die Nervenzellen des Rückenmarks entsprechend der Erwartung der kommenden Schmerzen einstellt. In der zweiten Phase des Projekts führen die Forscher Experimente mit Magnetenzephalographie durch. Diese Arbeit wird den Forschern ermöglichen, die Reaktionszeit bei Schmerzen in Millisekunden zu messen, was viel schneller als bei einer fMRI ist. Indem man sich auf die Reaktionszeit konzentriert, können vielleicht die subjektiven Aspekte von Schmerzen besser verstanden werden. Das Projekt PAIN MODULATION beantwortet die Frage, wie ein gesundes zentrales Nervensystem Schmerzen modulieren kann. Man hofft mit diesen Erkenntnissen wichtige Hinweise für Studien bei Patienten mit dysfunktionalen Systemen und chronischen Schmerzen zu erhalten.

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