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Demonstration of innovative filter aid technology to reduce undesirable substances (pesticides and mycotoxins) in beverages such as wine and beer

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Sicherere Filtration für Bier und Wein

Viele Unternehmen nutzen gegenwärtig zum Filtern von Wein und Bier das Feinton-Filterhilfsmittel Kieselgur, von dem man jetzt weiß, dass es ein Humankarzinogen ist. Eine neue Alternative auf Basis von Pflanzenfasern funktioniert besser, ist sicher und nachhaltig.

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Anhand der Forschung zu einem neuen Produkt, bei dem natürliche Pflanzenfasern verwendet werden, konnte die verbesserte Adsorption von giftigen Schadstoffen und Pestiziden sowie eine bessere Filtration nachgewiesen werden. Mit dem Interesse, dessen Potenziale zu erkunden, starteten die Wissenschaftler das EU-finanzierte Projekt ADFIMAX (Demonstration of innovative filter aid technology to reduce undesirable substances (pesticides and mycotoxins) in beverages such as wine and beer), um nachzuweisen, ob das Material den Anforderungen der Industrie standhält. Das ADFIMAX-System kann ohne Veränderungen an den vorhandenen Anlagen auf einfache Weise in den heute üblichen Filterschritt von Flüssigprozesslinien integriert werden. Die Forscher haben den Bier- und Weinsektor im Fokus, in dem große Mengen an Kieselgur zum Einsatz kommen und der deshalb mit den strengen Vorschriften konfrontiert ist, welche die Reduzierung von giftigen Rückständen in den Produkten verlangen. Das neue System sorgte nachweislich für eine Senkung der Werte des Hauptmykotoxins (Ochratoxin A (OTA)) und von zwei anderen weitverbreiteten Pflanzenschutzmitteln auf unter die Nachweisgrenzen in einem früheren Projekt. Überdies verringerte es ebenfalls die Werte von zwei anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln um 90 % oder mehr, die als endokrin wirksame Verbindungen bekannt sind. Großversuche zur Filterung von 1 000 Litern Wein in Frankreich ergaben hervorragende Werte für Filterdruck, Geschwindigkeit und Volumen. Das Endprodukt wartete mit gutem Geschmack auf. Auch die Qualität der Filtration war gut. Wissenschaftler bestätigten die industrielle Machbarkeit von Dosageverfahren. Mit der Integration von aktiven Pflanzenfasern in die Filterschichten konnte die selektive Entfernung von OTA und Pflanzenschutzmittel sogar besser als erwartet demonstriert werden. Mehr als zehn Großversuche in kommerziellen Weingütern bewiesen eine signifikante Reduzierung der unerwünschten Substanzen ohne nachteilige Auswirkungen auf die chemischen Eigenschaften oder den Geschmack. Die deutschen Behörden und die Food and Drug Administration (FDA) der Vereinigten Staaten haben infolgedessen die Filterschichten zertifiziert. Diese Filter sind äußerst nachhaltig und bereit für eine breite Marktdurchdringung bei nachgewiesener realisierbarer großtechnischer Herstellung und Anwendung. Überdies entwickeln die Wissenschaftler ein Geschäftsmodell zur optimalen Vermarktung ihres Produkts und planen, weitere in chemischen Produktionsströmen vorhandene unerwünschte Bestandteile herauszufiltern. Die Partner wollen neben der Regulierungsarbeit die Produktionskapazität erhöhen und das Produkt in Nischenmärkten vermarkten.

Schlüsselbegriffe

Bier, Wein, Filtration, Filterhilfsmittel, Kieselgur, Pflanzenfasern, Pflanzenschutzmittel, Pestizide

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