Probleme bei der Gesundheitsversorgung von Immigranten in Portugal
Der Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung ist ein grundsätzliches Menschenrecht. Die zunehmende Armut in Portugal hatte jedoch erhebliche Auswirkungen auf diesen Zugang, insbesondere für wirtschaftlich ausgegrenzte Einwohner wie Immigranten und deren Nachkommen. Das EU-finanzierte Projekt PSYSPOCUC wurde ins Leben gerufen, um dieses Problem in Lissabon zu untersuchen, einem großen Ballungsgebiet. Die Wissenschaftler setzten einen partizipativen Forschungsansatz ein, um das Ungleichgewicht im aktuellen öffentlichen Gesundheitssystem besser zu verstehen. Die PSYSPOCUC-Mitglieder bildeten Fokusgruppen mit Führungskräften staatlicher und privater Organisationen des Gesundheitswesens sowie mit kommunalen Führungskräften. Diese Informationen wurden durch ausführliche Interviews mit Ärzten und Krankenpflegern sowie durch Umfragen ergänzt, die unter einheimischen und eingewanderten Nutzern des Gesundheitssystems durchgeführt wurden. Die Projektarbeit bestätigte schwerwiegende Ungleichheiten hinsichtlich des Zugangs zur medizinischen Versorgung und deren Qualität. Diese umfassen Probleme mit dem Zugang zu Medikamenten, Schwierigkeiten beim Sicherstellen regelmäßiger Termine und steigende Kosten der Gesundheitsversorgung. Die Forscher erkannten den sozioökonomischen Status der Immigranten als Hauptursache. Viele der Befragten waren arbeitslos und berichteten über Probleme, ihre Familie zu ernähren. Die Forscher schlussfolgerten daher, dass das portugiesische Gesundheitswesen eher auf Grundlage des sozioökonomischen Status als bezüglich der Herkunft diskriminierend ist. Um dieses Problem zu beheben, muss sich das Land um mehr Gleichheit bei der medizinischen Versorgung bemühen, anstatt sich auf Auffassungen zur kulturellen Vielfalt zu konzentrieren.
Schlüsselbegriffe
Immigrant, öffentliche Gesundheit, sozioökonomischer Status, Ungleichheit, kulturell verschieden