Die Wilson-Krankheit in Indien
WD ist eine autosomal-rezessive Erkrankung, die durch die Mutationen in einem Gen entsteht, und einer von hundert Menschen trägt diese Krankheit. Die neurologischen Symptome von WD führen zu einer Ansammlung von Kupfer in Geweben und können auch Lebererkrankungen hervorrufen. Das Projekt WILSONINDIA (Novel opportunities for diagnosis and therapy of Wilson’s disease in India) verwendete funktionelle Charakterisierung einzelner Mutationen in einem neu entwickelten Zellmodell. Andere für die Projektarbeit genutzte Technologien umfassten die DNA-Chip-basierte Diagnose sowie die Therapie von Lebererkrankungen mit adulten Stammzellen. Die Forscher hatten die Möglichkeit, mit einer großen Anzahl von WD-Patienten zu arbeiten und alternative Forschungsprotokolle für die Krankheit in Indien zu bewerten. Das WD-Protein wird auch als ATP7B bezeichnet und es wurden etwa 600 Mutationen oder Varianten dieses Gens identifiziert. Allerdings wird WD in den meisten Populationen durch eine kleine Anzahl von Mutationen verursacht, die für diese Gruppe von Menschen spezifisch sind. Die Forscher von WILSONINDIA analysierten die Mutationsmuster in einer großen Region im Westen Indiens. Insgesamt wurden 34 krankheitsverursachende Mutationen gefunden wurden, von denen 14 neue Variationen waren. Als häufigste Mutationen stellten p.C271* und eine neue Mutation mit der Bezeichnung p.E122fs heraus. Die Untersuchung dieser häufigen Mutationen zusammen mit Einschätzungen der Schwere der Erkrankung ermöglichten eine Analyse des Genotyps mit Phänotyp-Korrelationen. Insgesamt ergab die Studie, dass die häufigste Mutation in ganz Indien, die zu einem moderat bis stark behindernden Phänotyp führt, p.C271* ist. Die klinische Behandlung von WD unterscheidet sich zwischen den Ländern der EU und Indien. Verschiedene Protokolle für die Diagnose und Therapie von WD in den EU-Ländern und Indien wurden mithilfe von direkter DNA-Sequenzierung verglichen. Es wurden vor-Ort-Forschungsmodule für die Herstellung und Charakterisierung von mesenchymalen Stammzellen durchgeführt. Die Arbeit von WILSONINDIA schuf eine nachhaltige Forschungszusammenarbeit zwischen der EU und Indien. Die Nutznießer werden assoziierte kleine und mittlere Unternehmen und junge und erfahrene Forscher sein, deren Karriere gefördert werden konnte. Verbesserte Kenntnisse der genetischen Basis von WD könnten zu gezielten Therapien führen.
Schlüsselbegriffe
Wilson-Krankheit, Indien, funktionelle Charakterisierung, Mutation, Zellmodell