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On the conceptual representation of actions

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Vergleich begrifflicher Repräsentation bei Verben und Substantiven

Eine EU-finanzierte Studie widmete sich einer wichtigen Frage der kognitiven Verarbeitung: der begrifflichen Repräsentation von Handlung. Einblicke in die beteiligten Hirnregionen und die Art der dort verarbeiteten Informationen sollen die funktionelle Wiederherstellung fördern.

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Die Art und Weise, in der das Gehirn Begriffe erfasst und repräsentiert, macht sinngebende Erfahrungen möglich. Störungen aufgrund von Hirnschäden beeinträchtigen daher sowohl praktische als auch soziale Funktionen. Die meisten Studien konzentrierten sich bislang nur auf die begriffliche Repräsentation von Objekten (Substantiven) wie Tiere oder Werkzeuge. Ziel des EU-finanzierten Projekts "On the conceptual representation of actions" (ACTIONCONCEPTS) war daher ein vollständigeres Bild dieser Repräsentation unter besonderer Berücksichtigung von Verben. Um herauszufinden, in welchen Hirnregionen welche Informationen verarbeitet werden, verwendete das Team funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) bei gesunden Probanden, um Veränderungen der Durchblutung in Echtzeit als Indikator der Gehirnaktivität bei der Lösung kognitiver Aufgaben zu messen. Im ersten Projektabschnitt sollte geklärt werden, ob die Repräsentation von Substantiven und Verben in verschiedenen Hirnregionen stattfindet, und ob diese Regionen konzeptionellen oder grammatikalischen Bezug haben. Mittels fMRT wurden Hirnregionen identifiziert, in denen Verben erfasst werden, um dann zu untersuchen, ob diese Regionen auf die grammatikalische Verarbeitung von Verben ansprechen. Insbesondere wurde die Korrelation zwischen Hirnaktivität und der Häufigkeit ermittelt, mit der ein Verb mit einem Objekt verknüpft wird (Wertigkeit oder Verhältnis transitiver und intransitiver Verwendung). Die Wissenschaftler bestätigten die Assoziation des linken hinteren mittleren temporalen Gyrus und des inferioren frontalen Gyrus mit der Wertigkeit. Daher wird die Präferenz grammatikalischer Klassen offenbar durch die prädikative Funktion eines Worts gesteuert, eine bahnbrechende Erkenntnis, die für die künftige Hirnforschung von großer Bedeutung ist. Eine weitere Frage war, ob bei der Sprachverarbeitung von handlungsbezogenen Wörtern der motorische Cortex typischeren "Sprach"- Zentren wie dem linken mittleren temporalen Cortex zugeschaltet ist. Mittels fMRT und erweiterter Repräsentationsanalyse untersuchten die Forscher die Rolle des motorischen Cortex bei der konzeptionellen Verarbeitung von handlungsbezogenen Sätzen. Die Datenanalysen sind nahezu abgeschlossen und werden neue Erkenntnisse zum interessanten Phänomen der Verarbeitung von Tätigkeitswörtern und daran beteiligten Hirnregionen liefern. ACTIONCONCEPTS erarbeitete mehrere zusammenhängende Fragestellungen zur Repräsentation von Handlung (Verben) im Gehirn und setzte hierfür fMRT-Methoden ein. Genauere Kenntnisse zu wichtigen kognitiven Prozessen können die Behandlung alters-, krankheits- und traumabedingter Störungen vereinfachen.

Schlüsselbegriffe

Kognitive Verarbeitung, begriffliche Repräsentation, Handlung, Hirnschäden, Wertigkeit

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