Eine bessere Politik für eine bessere Fischerei
Da die Rohstoffe weltweit knapper werden, untersucht die EU, wie effektiv das staatliche Eingreifen zur Erhaltung erneuerbarer natürlicher Rohstoffe ist. Staaten konnten einerseits bspw. bei der Erhaltung von Fischbeständen Teilerfolge erzielen, die Erhaltung bestimmter Waldgebiete war andererseits jedoch weniger erfolgreich. Fakten belegen, dass das staatliche Eingreifen sehr stark von gesellschaftlichen Normen und biologischen Herausforderungen bestimmt ist. Dies sind entscheidende Faktoren bei der Förderung des Rohstoffmanagements. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts "Social complexity in resource management" (SOCORM) untersucht, inwiefern Entscheidungen von Rohstoffnutzern durch die biologische und institutionelle Umgebung beeinflusst werden. Das Projekt beleuchtete die Entwicklung gesellschaftlicher Normen im Zusammenhang mit der Nutzung von Rohstoffen, deren Antwort auf Veränderungen der Umwelt und wie staatliches Eingreifen das Rohstoffmanagement verbessern kann. Das Projektteam stellte fest, dass die gesellschaftliche Zusammenarbeit im Rohstoffmanagement in einem bestimmten Bereich zwar von Erfolg gekrönt sein kann, diese aber in einem anderen Bereich über einen längeren oder sogar sehr kurzen Zeitraum nicht mehr funktionieren könnte. Im Rahmen des SOCORM-Projekts wurde daher untersucht, warum individuelle Akteure oftmals dazu verleitet werden, Rohstoffe auszubeuten und inwiefern sich dies von einer kooperativen Nutzung von Rohstoffen unterscheidet. Dies beinhaltete die Berücksichtigung katastrophaler Veränderungen, bei denen ein Wandel von einer intensiven hin zu einer Zusammenarbeit stattgefunden hat, die schwerwiegend gegen gesellschaftliche Normen verstößt und einen Zusammenbruch des Sozial-ökologischen Systems herbeiführen könnte. Das Projektteam fokussierte sich auf Fischbestände sowie Küstenstädte und -gemeinden und untersuchte, inwiefern sich komplexe gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen gegenseitig bedingen und wann ein plötzlicher Systemzusammenbruch droht. Der Teufelskreis zwischen einer Beeinträchtigung der Umwelt und einem Sozial-ökologischen Ungleichgewicht wurde ebenfalls analysiert. Zu guter Letzt wurde im Rahmen des SOCORM-Projekts untersucht, welche politischen Maßnahmen eine bestmögliche Berücksichtigung komplexer biologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen hinsichtlich Polardorsch-Fischereien im nordöstlichen Atlantik erlauben. Hierbei wurden die derzeit geltenden Fangregeln (HCR) sowie alternative Fangregeln berücksichtigt, um Erfolgsfaktoren zu bestimmen und um gesellschaftliche Herausforderungen für die beteiligten Parteien zu untersuchen. Hinsichtlich der Untersuchung der politischen Gestaltungsmöglichkeiten bezog das Projektteam ebenfalls biologische Herausforderungen wie genetische Veränderungen infolge intensiven Fischens und Fischfangs mit ein. Die neuen Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Projekt wurden in renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und sind für die politische Gestaltung auf Regierungsebene konzipiert, um eine nachhaltigere Fischindustrie zu schaffen. Die Ergebnisse des Projekts könnten sich nicht nur positiv auf Dorschbestände in Europa, sondern auch weltweit auswirken.
Schlüsselbegriffe
Fischerei, gesellschaftliche Herausforderung, natürliche Rohstoffe, staatliches Eingreifen, Fischbestand, gesellschaftliche Normen, biologische Herausforderung, Rohstoffmanagement, Rohstoffnutzung, Küstenstädte- und gemeinden, ökologische Herausforderung,
