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Inhalt archiviert am 2024-06-18
The Europeanization of Military Training and Education

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Europäisierung der militärischen Ausbildung und Erziehung

Das Projekt analysiert den Aufbau einer europäischen Militärkultur durch die Annahme eines neuen Modells für Verteidigungsausbildung -die Nationale Verteidigungsunisversität (National Defence University, NDU).

In der Zeit nach dem Kalten Krieg begann in den europäischen Streitkräften eine kontinuierliche Transformation ihrer professionellen militärischen Ausbildungssysteme. Im Kern liegt eine beispiellosen Umstrukturierung der militärischen Hochschulen in sogenannte Verteidigungsuniversitäten. Anstelle einer lehrenden Hochschule, die sich durch einen militärisch orientierten Lehrplan und uniformierte Dozenten und Studierende kennzeichnet, könnten Forschungsuniversitäten eingerichtet werden, die durch durch zivil-militärische Behörden überwacht werden und in denen akademisch qualifiziert Dozenten gleichermaßen Studierende aus dem militärischen und zivilien Bereichen unterrichten. Die militärische Ausbildung spielt nicht nur für die Bestellung und Qualifizierung von Offizieren als Kommandeure und Stabsoffiziere eine wichtige Rolle, sondern auch dabei, diesen eine Berufsethik, Einstellungen und Werte zu vermitteln, da diese Veränderungen erhebliche Auswirkungen auf die militärische Bereitschaft und die Beziehungen zwischen Zivilbevölkerung und Militär haben. Das durch die EU finanzierte Projekt "The Europeanization of military training and education" (EUROMITE) bietet die erste umfassende Analyse der Ursachen, Trends und Implikationen für die Entstehung Nationaler Verteidigungsuniversitäten (NDU) in Europa. Das Projekt vergleicht die wichtigsten militärischen Bildungseinrichtungen der baltischen Staaten, Finnland, Rumänien, Deutschland und Großbritannien. Es stützt sich auf verschiedene qualitative Methoden wie Telefon- und in persönliche Interviews, die thematische Analyse einer großen Sammlung von Primärquellen und eine historische Studie über die Entwicklung europäischen militärischen Ausbildung nach dem Kalten Krieg. Die Projektergebnisse zeigen, dass die Entwicklung der Nationalen Verteidigungsuniversitäten durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestärkt und gefördert wird, was zur Entstehung einer europäischen epistemischen Gemeinschaft der militärischen Bildung führt. Die Aktivität dieser epistemischen Gemeinschaft führt zum Aufbau einer europäischen Militärkultur. Doch im Gegensatz zur allgemeinen Diskussion in der Literatur, ob eine solche Entwicklung im Rahmen der NATO oder der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolotik (GSVP) der EU stattfinden soll, stellt das Projekt fest, dass in der Praxis die NDU Chancen nutzt, die von beiden Institutionen angeboten werden. Dies deutet darauf hin, dass während NATO/GSVP- Debatten auf nationaler Ebene relevant sind, ein vielschichtiger Ansatz zu ergreifen ist, um die Entwicklungen auf der Ebene der Streitkräfte, der Dienste und sogar der Einheiten zu untersuchen. Darüber hinaus stellt das Projekt fest, dass die aufkommende gemeinsame militärische Kultur auf dem Konzept der Krisenbewältigung reitet. Daher hat das Projkte bedeutende politisch orientierte Folgen, in Bezug auf die Fähigkeiten und Kenntnisse der europäischen Offiziere, auf den Grad der Interoperabilität der Streitkräfte, sowie auf die Bereitschaft Krisenbewältigungsoperationen durchzuführen.

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