CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Non-thermal process to replace use of sulphites and other chemical preservatives in European wines to meet new European Directive

Article Category

Article available in the following languages:

Verzicht auf Zusatzstoffe beim Wein

Eine spannende Drucktechnologie könnte die Verwendung von Schwefeldioxid in der Weinbereitung überflüssig machen und Energiekosten senken. Dies würde die Industrie außerdem wettbewerbsfähiger auf dem Weltmarkt machen.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Die Herstellung von Weinen mit hoher Qualität ist eine europäische Tradition und ein wichtiger Teil der Wirtschaft von Deutschland und Frankreich bis nach Portugal und Griechenland. Häufig werden chemische Konservierungsstoffe verwendet, um die Stabilität und die Qualität der Weine zu erhalten, eine Praxis, die nun im Einklang mit den neuen EU-Vorschriften nicht mehr angewendet werden darf. Das EU-finanzierte Projekt PRESERVEWINE will sich dieser Herausforderung stellen. Durch die Untersuchung eines vielversprechenden preiswerten, nicht-thermischen Verfahrens, der sogenannten Druckwechseltechnologie (pressure change technology, PCT), um Weine zu stabilisieren, arbeitete das Projektteam an einer praktikablen Alternative, mit der der Einsatz von Schwefeldioxid bei der Weinbereitung reduziert werden könnte. Das neue Verfahren umfasst das Aufladen und Druckbeaufschlagung des Weins mit einem Inertgas, um danach den Druck schnell abzulassen und so Mikroorganismen zu beseitigen, die den Verderb verursachen und eine Schutzatmosphäre zur Verhinderung von Oxidation bereitstellen. Ein PCT-System zur Stabilisierung von Wein und Weinmost wurde erfolgreich entwickelt und validiert. Der Prototyp kann 120 Liter pro Stunde bei einem Druck von 500 bar verarbeiten. Das Team entwickelte auch die entsprechende Software und integrierte Sensoren in das System, sodass die Parameter während der Weinbehandlung online überwacht werden können. Ein weiteres positives Ergebnis war, dass das neue Verfahren nicht nur die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Weins sondern auch die sensorischen Eigenschaften der getesteten Weine erhielt. Dies gewährleistete, dass der Prozess nicht das empfindliche Gleichgewicht des Weines störte und dass das Bouquet unverändert blieb. Langzeitstudien über Weinstabilität und -qualität werden im Laufe des Preservewine-Demo-Projekts fortgesetzt werden. Mit diesem Erfolg ausgestattet, demonstrierte das Team das PCT-System in der französischen Bordeaux-Region, bekannt für ihre großartige Weinproduktion. Würde die Technologie schließlich im großen Maßstab implementiert werden, könnte sie um die 40% der Energiekosten einsparen, Additive überflüssig machen und gleichzeitig zur Erhaltung der Umwelt beitragen. Dies stellt einen weiteren Triumph der europäischen Weinbauindustrie hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit und Qualität dar.

Schlüsselbegriffe

Wein, Zusatzstoffe, Schwefeldioxid, Weinherstellung, Energiekosten, chemische Konservierungsstoffe, Druckwechseltechnologie, Mikroorganismen

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich