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Inhalt archiviert am 2024-06-18

European Training Network on (+)RNA Virus Replication and Antiviral Drug Development

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Virologische Ausbildung für Wirkstoffforscher

Für die Entwicklung von antiviralen Medikamenten ist ein detailliertes Verständnis der Virusreplikation und eine wirksame Übersetzung dieses Wissens zur Wirkstoffentdeckung erforderlich.

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Da Virusinfektionen ein enormer sozioökonomischer Kostenfaktor sind, wird an neuen Medikamenten gegen RNA-Viren wie dem Grippe-, Hepatitis-C- und SARS-Coronavirus (SARS-CoV) geforscht. In diesem Sinne untersuchte das EU-finanzierte Projekt EUVIRNA (European training network on (+)RNA Virus Replication and Antiviral Drug Development) verschiedene Aspekte der viralen Biologie und sollte zusammen mit drei Unternehmen den Wissenstransfer aus der Forschung in die industrielle Praxis vorantreiben. Ein wesentlicher Teil des Projekts war die Ausbildung von 20 Stipendiaten in Forschungsmethoden und ergänzenden Disziplinen. Über Praktika in Unternehmen gewannen sie Einblicke in die kommerzielle Umsetzung eigener Forschungsergebnisse Zudem wurde fundiertes Wissen zur Theorie und Praxis der Patententwicklung und -anträgen vermittelt. Im wissenschaftlichen Bereich kamen zahlreiche Techniken und Ansätze aus der Molekularbiologie, Biochemie und Bioinformatik zum Einsatz, die neue Einblicke zur RNA-Virusreplikation lieferten. So wurden neue Proteinkomplexe bei SARS-CoV entdeckt, strukturelle Analysen an viralen Helikasen durchgeführt und die Rolle von Glutathion bei mehreren Enteroviren geklärt. Mittels Screening von Substanzbibliotheken kleiner Moleküle und computergestütztem Wirkstoffdesign wurden zudem Fortschritte bei der Entwicklung antiviraler Medikamente erzielt, etwa bei Inhibitoren gegen das Kapsidprotein und die Protease von Enteroviren. Ferner entwickelten die Forscher eine neuartige Strategie gegen Dengue-Virusinfektionen, bei der die Immunabwehr durch kleine neuartige RNA-Molekülen stimuliert wird. Die Kombination aus praktischer Forschung und übergreifender Ausbildung machte das Projekt zu einem großen Erfolg, sodass 51 Fachbeiträge in renommierten Zeitschriften erschienen und Anfang 2015 das Nachfolgeprojekt ANTIVIRALS starten konnte.

Schlüsselbegriffe

Wirkstoffforschung, Virus, Replikation, RNA, Kapsidprotein, Inhibitor

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